IHKN-Konjunkturumfrage: Wirtschaft in Niedersachsen stagniert
Die Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 2023 kaum erholt, zeigt die Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN). Gründe sind unter anderem die Inflation und Personalmangel.
In jedem vierten Unternehmen bleibt die Geschäftslage der Umfrage zufolge schlecht. Rund 1.800 Unternehmen wurden befragt. "Die Wirtschaft in Niedersachsen stagniert, Investitionen und Konsum sind schwach. Dazu verunsichert eine sprunghafte Politik die Wirtschaft", so Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover. Auch der Fachkräftemangel, Krankenstände und die hohen Energiepreise werden von den befragten Unternehmen als Gründe für die Stagnation angegeben. Der IHK-Konjunkturklimaindikator ist demnach im vierten Quartal nur um zwei Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Konsum weiterhin als Schwachstelle der Wirtschaft
Den Umfrage-Ergebnissen zufolge bildet die mangelnde Kaufkraft der Kunden auch im letzten Geschäftsquartal 2023 eine Schwachstelle. In den meisten Bereichen des Einzelhandels wurden schwache Umsätze verzeichnet. Der Einzelhandel verzeichnet laut IHKN-Bericht trotz Inflationsausgleichsprämien einen neuen Tiefpunkt bei der Konsumneigung. Im Import-/Exporthandel haben sich die Umsatzerwartungen laut Umfrage auf niedrigem Niveau verbessert.
Erwartungen für zweite Jahreshälfte etwas optimistischer
Die Umfrage-Ergebnisse zur Lage, den Erwartungen, Investitionen und Beschäftigung spiegelten die stagnierende Entwicklung wider, heißt es in einer Mitteilung der IHKN. Die Anzahl an Aufträgen wird demnach von knapp der Hälfte der befragten Unternehmen als zu gering beurteilt. "Ausgehend von einem stagnierenden ersten Halbjahr rechnen wir für die zweite Jahreshälfte mit einem leicht zunehmenden Konsum, da die vereinbarten Tarifsteigerungen dieses Jahr wirksam werden", so Hauptgeschäftsführerin Bielfeldt.
Bielfeldt fordert Abbau von Bürokratie
"Deutschland muss schneller werden, seine Energieangebote ausbauen, die Fachkräfte-Einwanderung vereinfachen und das Steuersystem reformieren", fordert Bielfeldt. Zudem stelle die Bürokratie eine große Hürde für Unternehmen dar. Laut Bielfeldt könne eine bürokratieärmere Politik zu beitragen, Investitionen wieder attraktiver zu machen.