Hannover: Rund 900.000 Menschen feierten beim Schützenfest
Nach zehn Tagen ist am Sonntagabend das 494. Schützenfest in Hannover zu Ende gegangen. Zum nach Veranstalterangaben größten Schützenfest der Welt kamen insgesamt 900.000 Besucherinnen und Besucher.
Die Veranstalter und Teilnehmer haben sich am Sonntag sehr zufrieden gezeigt. Sie berichteten von einer tollen Atmosphäre an den zehn Festtagen. Mit 900.000 Besuchern hätten ungefähr genauso viele Menschen das Schützenfest besucht wie im vergangenen Jahr. "Für mich ist es ein deutliches Zeichen dafür, dass das Schützenfest Hannover auch in diesem Jahr seinen Stellenwert untermauern konnte", sagte Hannovers Sport- und Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf am Sonntag.
Schausteller und Gastronomen ziehen positive Bilanz
Auch die Schausteller und Gastronomen zogen am Sonntag eine positive Bilanz des 494. Schützenfestes. "Wir sind sehr zufrieden, 2023 hat alles gepasst. Trotz des mal stürmischen und mal heißen Wetters waren sehr viele Menschen auf den Schützenplatz gekommen", sagte Fred Hanstein, Vorsitzender des Landesverbands Niedersachsen der Markt- und Schaustellerbetriebe. Zufrieden zeigte sich auch die Polizei. Laut eines Sprechers war es ein friedliches Fest. Es seien weniger Menschen verletzt und weniger Taschen und Fahrräder gestohlen worden als sonst. Sanitäterinnen und Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes hatten allerdings mehr Einsätze wegen der Hitze. Insgesamt mussten 417 Besucher versorgt werden, 59 von ihnen wurden in ein Krankenhaus gebracht werden.
Sexistischer Kommentar gegenüber Ratsfrau
Schützinnen und Schützen, Schausteller und die Stadt hätten gemeinsam ein Fest veranstaltet, das Traditionen wahrt und die Weichen für die Zukunft stellt, bilanzierte Beckedorf. In diesem Jahr durften zum ersten Mal Frauen das Bruchmeister-Amt übernehmen, also das Amt des traditionellen "Ordnungshüters" - das war jahrhundertelang eine Männerdomäne. Gleichzeitig gab es jedoch Berichte über einen sexistischen Kommentar eines ehemaligen Bruchmeisters gegenüber einer Ratsfrau. Davon hatten sich Stadt und die aktuellen Bruchmeister schnell deutlich distanziert. Beckedorf sprach von einem "völlig inakzeptablen Moment der Belästigung". Auf dem Schützenfest sollten sich alle sicher und wohl fühlen. Für die nächste Ausgabe wollen sich die Veranstalter nochmal intensiver mit dem Thema beschäftigen.