Gewalt unter Jugendlichen im Freibad: Mehr Schutz für Badegäste?
In Niedersachsens Freibädern wird der Badespaß offenbar regelmäßig getrübt - durch Angriffe und Gewalt unter Jugendlichen. Das hat viel mit immer heißeren Sommern zu tun, glaubt ein Schwimmmeister.
Vor wenigen Tagen erst wurde das Celler Badeland nach einem Vorfall geschlossen: Der Polizei zufolge hatten 15 bis 20 Jugendliche andere Badegäste belästigt. Unter anderem sollen sie zwei junge Frauen eingekreist haben. Eine der beiden soll geschlagen worden sein. Laut Mario Schaeffer, niedersächsischer Vorsitzender des Verbands Deutscher Schwimmmeister, ist die Zunahme von Zwischenfällen nicht nur ein Gefühl: Die Anzahl der Gewaltdelikte im Schwimmbad sei in den vergangenen Jahren tatsächlich angestiegen. Das sei allerdings eher ein Problem von Freibädern im städtischen Raum, schränkt Schaeffer ein.
Zu viele Menschen auf engem Raum
Nach mehreren Schlägereien in Freibädern in Berlin und Mannheim hatte der Bundesverband für Schwimmmeister jüngst gefordert, dass Polizistinnen und Polizisten in Schwimmbädern präsent sind. Mario Schaeffer spricht sich dagegen eher für privates Sicherheitspersonal in Freibädern aus. Einen Grund für die Zunahme von Gewalt sieht Schaeffer in der Entwicklung des Wetters. Durch die längeren, heißeren Sommer gebe es einfach mehr Tage im Jahr, an denen die Bäder voll ausgelastet sind. Und "voll" bedeute nicht selten mehrere Tausend Menschen in einem Freibad. Wenn so viele unterschiedliche Menschen auf so engem Raum zusammen seien, könne es zu Reibereien kommen - gerade unter Jugendlichen.