Orange Day 2023: Niedersachsen setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Rund um den Orange Day 2023 wird Gewalt gegen Frauen angeprangert.
In ganz Niedersachsen beteiligen sich viele Städte, Kirchen, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürger an den Aktionen. Diese laufen vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Aktionen gegen Gewalt an Frauen in Wolfenbüttel, Lüneburg und Goslar
In Wolfenbüttel etwa sollten am Samstag orangefarbene leere Stühle in der Fußgängerzone aufgestellt werden. Die sollten verdeutlichen: Hier könnte eine Frau sitzen, die Opfer wurde. Außerdem sollten symbolträchtige orangefarbene Mützen gestrickt werden. In Lüneburg war eine Demo geplant und Marktleute auf dem Wochenmarkt packten am Orange Day selbst und in den Tagen zuvor ihre Waren in Papiertüten mit der Aufschrift "STOPP Gewalt an Frauen". In Goslar sollten die 18 städtischen Busse sowie der Welterbe-Shuttle mit Plakaten das Hilfetelefon 116 016 bewerben. In vier Bussen sollte zudem per Monitor auf die bundesweite Telefonnummer aufmerksam gemacht werden.
Orange Day in Wildeshausen: 133 Paar Schuhe - für jeden Femizid
In Wildeshausen standen bereits an den Tagen vor dem Orange Day 133 Paar Schuhe vor dem Kreishaus. Halbschuhe, Turnschuhe, Stiefel, blutrot eingefärbt. "Jedes Paar rote Schuhe steht symbolisch für einen begangenen Femizid. Also der Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist", sagte Britta Hauth, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Oldenburg, dem NDR Niedersachsen. Die 133 beziehe sich auf die 133 Frauen, die im Jahr 2022 weltweit pro Tag getötet wurden - von ihrem Partner oder Ex-Partner. Neben den Schuhen befanden sich QR-Codes mit weiteren Informationen. Seit Anfang des Jahres habe der Landkreis Schuhe gesammelt und zum Beispiel in Schulen und auf Wochenmärkten über das Thema aufgeklärt. Das Feedback sei durchweg positiv gewesen, sagte Hauth. Später sollen die Schuhe in einem Theaterstück in Ganderkesee und auch bei Fotoausstellungen in Hude zu sehen sein.