Gesprengte Geldautomaten: Tatverdächtiger legt Geständnis ab
Ein mutmaßlicher Geldautomaten-Sprenger hat zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Osnabrück mehrere Taten gestanden. Eine davon ereignete sich 2022 in Melle. Erbeutet wurden dort damals rund 63.000 Euro.
Der 25-Jährige gab zu, dass er vor etwa einem Jahr mit weiteren Tätern zunächst zwei Geldautomaten in Hessen gesprengt hatte. Etwas später gab es dann eine weitere Sprengung in einer Sparkasse in Melle-Bruchmühlen. Der Angeklagte sagte aus, er selbst habe die Explosion verursacht und mit einem Komplizen das Geld eingesammelt. Ein Dritter habe währenddessen vor der Bank im Fluchtauto gewartet. Laut einer Gerichtssprecherin hatten Ermittler die DNA-Spuren des 25-Jährigen in dem sichergestellten Fahrzeug gefunden.
Mildere Strafe dank Geständnis?
Durch sein Geständnis hat der Angeklagte die Chance, seine mögliche Haftstrafe von maximal 15 Jahren auf vier bis fünf Jahre zu verringern. Das Gericht muss nun prüfen, ob die Angaben des Mannes, der seinen Wohnsitz in den Niederlanden hat, glaubwürdig sind.
Millionenschaden durch Geldautomaten-Sprengung in Hessen
Der durch die Sprengung verursachte Schaden in Hessen lag bei rund einer Million Euro. Die Täter erbeuteten fast 91.000 Euro. Bei der Sprengung des Geldautomaten in Melle sollen es rund 63.000 Euro Beute gewesen sein. Der Großteil wurde sichergestellt, hieß es. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Anfang November hatte das Landgericht Osnabrück zwei andere Automaten-Sprenger zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Polizei stoppte Fluchtauto mit Nagelbrett auf A1
Nach der Tat in Melle Anfang 2022 hatte die Polizei die Verfolgung aufgenommen und das Fluchtauto auf der A1 mit einer Art Nagelbrett gestoppt. Die Männer waren zu Fuß geflüchtet. Erst im Juni konnten sie bei einer großen Razzia in den Niederlanden festgenommen werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass hochprofessionelle Banden von dort aus agieren. In Osnabrück gibt es mittlerweile eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft.