Geplante Biogasanlage in Steinfeld: Rat will mit Shell verhandeln
Die Gemeinde Steinfeld im Landkreis Vechta will mit dem Energiekonzern Shell über den Bau einer Biogasanlage verhandeln. Das Projekt stößt in der Region allerdings auf viel Kritik.
Am Donnerstagabend stimmten 16 Mitglieder und damit eine Mehrheit im Gemeinderat dafür, erste Verträge mit Shell auszuhandeln. Sechs waren dagegen. Rund 120 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Ratssitzung teil - darunter auch Joseph kleine Holthaus, stellvertretender Vorsitzende des Kreislandvolkverband. Er kritisiert den Beschluss: Der Bürgermeister gebe vor, dieses Projekt für die Landwirtschaft zu planen. Die Landwirte hätten sich allerdings klar gegen die Anlage ausgesprochen, sagte Holthaus. In den kommenden Wochen sollen nun die ersten Verträge mit Shell ausgehandelt werden.
Kritik an Biogasanlage: Zu viel Verkehr und zu wenig Gülle?
Das Projekt ist in der Region heftig umstritten, denn der Öl- und Gaskonzern Shell will in Steinfeld eine ungewöhnlich große Biogasanlage bauen: Die geplante Anlage soll auf einem neun Hektar großen Feld entstehen und damit etwa neunmal so groß wie eine landläufige Biogasanlage sein. Das Kreislandvolk sieht unter anderem die Gefahr von zusätzlichem Lkw-Verkehr. Die Landwirte befürchten zudem, dass Gülle und Mist in der Region für den Betrieb der Anlage nicht ausreichen könnten. Peter Harpenau, Fraktionsvorsitzender der Rats-CDU, machte am Donnerstagabend allerdings deutlich, dass die Gemeinde während der nun folgenden Prüfverfahren immer noch die Chance habe, aus dem Projekt auszusteigen.