Gefährliche Hitze: Niedersachsens Ärzte fordern Schutzpläne
Die Ärztekammer in Niedersachsen hat für Städte und Kommunen konkrete und flächendeckende Hitzeschutzpläne gefordert. Viele Menschen bekämen die Auswirkungen der Hitze bereits jetzt zu spüren.
"Wir wissen, dass Hitzeperioden zu einer höheren Sterblichkeit in der Bevölkerung führen und insbesondere ältere Menschen betreffen", sagte die niedersächsische Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker am Dienstag. Ein Klimaaktionstag der Bundesärztekammer am Mittwoch will auf das Thema aufmerksam machen. Es reiche nicht, auf Musterschutz-Hitzepläne zu verweisen wie etwa die Region Hannover, hatte Wenker bereits vergangene Woche betont. Sie appellierte an Städte und Kommunen, die Hitzeschutzpläne an die lokalen Gegebenheiten anzupassen und flächendeckend umzusetzen.
Wenker: Hitzeschutzpläne geplant, aber kaum umgesetzt
Viele Orte hinkten bei dem Thema noch hinterher, dabei beeinträchtige die Hitze schon jetzt die Gesundheit von vulnerablen Gruppen wie älteren Menschen, Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Atemwegserkrankungen, Babys und Kleinkindern sowie wohnungslosen Menschen. Bereits 2020 habe die Gesundheitsministerkonferenz dazu aufgerufen, kommunale Hitzeschutzpläne zu entwickeln, so Wenker. Auch die Bevölkerung müsse besser informiert werden.
Lauterbach sagt nationalen Hitzeschutzplan zu
Die Forderungen werden bundesweit gestellt - von Bundesärztekammer, Deutschem Pflegerat und der Allianz Klimawandel und Gesundheit. Sie wollen, dass Hitzeschutz gesetzlich verankert wird. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dies nun zugesichert: Schon für diesen Sommer will Lauterbach einen nationalen Hitzeschutzplan erarbeiten. Darin sollen Hitzewellen in Warnstufen eingeteilt werden. Für jede Warnstufe sollen dann bestimmte Maßnahmen greifen. Ärzte und Pfleger könnten zum Beispiel besonders gefährdete Menschen ans Trinken erinnern, es könnten Kälteräume bereitgestellt oder sportliche Turniere abgesagt werden.