Ganztag für Grundschulkinder ab 2026 nicht überall möglich?
Erstklässler haben ab dem Sommer 2026 einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Aus Sicht der Städte und Gemeinden in Niedersachsen wird es mit der Umsetzung schwierig - es fehlten Geld und Personal.
Nicht alle Grundschulen in Niedersachsen werden ab 2026 zu Ganztagsschulen. Selbst die rechtlich festgeschriebene Betreuung bis in den Nachmitttag hinein wird es dem Niedersächsischen Städtetag zufolge nicht an allen Grundschulen zum Schuljahr 2026/2027 geben. Das sagte der Verbandspräsident und Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, Frank Klingebiel (CDU), nach einer Präsidiumssitzung am Donnerstag in Oldenburg. Es fehlten schlicht Geld und Personal. So werde es nicht möglich sein, bis 2026 alle Grundschulen mit Mensen und Aufenthaltsräumen auszustatten. Nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums haben ab August 2026 alle Kinder der ersten Klassen Anspruch auf täglich acht Stunden Unterricht und Betreuung in der Schule.
Entscheidender Unterschied: Unterricht oder Betreuung?
Aus Sicht des Städtetages sind rechtliche Fragen allerdings ungeklärt. "Viele Eltern denken, es gebe künftig einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbeschulung in der Grundschule, aber das ist mitnichten so", sagte der Vizepräsident des Niedersächsischen Städtetages, Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD), laut Mitteilung. Bund und Länder hätten sich zwar für die Ganztagsschule für Grundschulkinder entschieden. "Dem Bund fehlt dafür aber die Gesetzgebungskompetenz und die Länder wollten ausweislich der Bundesratsprotokolle eine Lösung, die am Ende keine finanzielle Verpflichtung der Länder auslöst", so Krogmann. Um in zwei Jahren größere Enttäuschungen bei Eltern zu vermeiden, fordert der Städtetag eine Verschiebung, so Klingebiel.