Flüsse in Niedersachsen in besonders schlechtem Zustand

Stand: 21.03.2025 21:31 Uhr

Lediglich drei Prozent der Fließgewässer in Niedersachsen befinden sich in einem guten Zustand. Zu diesem Ergebnis kommen die Heinrich-Böll-Stiftung und die Umweltschutzorganisation BUND.

Der deutliche Großteil der Flüsse, Bäche und Auen sei stark geschädigt, in keinem anderen Bundesland sei die Situation so gravierend wie in Niedersachsen - dies verkündeten die Umweltschützer kurz nach der Veröffentlichung des Wasseratlas 2025. Ursache sind demnach etwa vorangegangene Begradigungen- und Vertiefungen von Flüssen wie der Unterweser oder der Außenems, aber auch Schadstoffe aus der Landwirtschaft. Viele dieser Schäden ließen sich nicht mehr oder nur mit enormem Aufwand beheben, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und des BUND.

BUND-Vorsitzende spricht von "katastrophaler Ausgangslage"

Die Umweltschützer fordern "deutlich mehr Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen". Renaturierung meint dabei, dass Ökosysteme wieder in einen naturnahen Zustand zurückversetzt werden. "In Niedersachsen braucht es aufgrund der katastrophalen Ausgangslage umso mehr Anstrengungen für den Gewässerschutz", appellierte Susanne Gerstner, Vorsitzende vom BUND Niedersachsen.

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Niedersachsen kann EU-Richtlinie nicht einhalten

Das Umweltministerium erkenne die Probleme bezüglich der Fließgewässer in Niedersachsen, hieß es am Freitagvormittag auf der Landespressekonferenz. Das Land unternimmt demnach bereits viel, um die Gewässer zu schützen. Flüsse würden renaturiert, Wasserrandstreifen eingerichtet, wo in einem Abstand von mindestens drei Metern nicht gedüngt werden dürfe. Und dennoch: Eine EU-Richtlinie, nach der alle Gewässer bis 2027 einen guten Zustand haben müssten, werde Niedersachsen nicht einhalten können, teilte das Ministerium mit.

Umweltschützer: Wasserkreislauf weltweit aus dem Gleichgewicht

Schlecht ergeht es laut BUND und Heinrich-Böll-Stiftung nicht nur den Fließgewässern in Niedersachsen. Bundesweit befinden sich demnach mehr als die Hälfte der Flüsse, Bäche und Seen in einem schlechten oder sehr schlechten ökologischen Zustand. Weltweit gerate zudem der Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht - befeuert durch Übernutzung, Verschmutzung und die Zerstörung intakter Landschaften.

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 21.03.2025 | 18:00 Uhr

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