Zu viel Bürokratie beim Kampf gegen Waldbrände?
Die Waldbrandgefahr steigt in Niedersachsen mit den Temperaturen. Der Feuerwehrverband kritisiert, dass Deutschland im Kampf gegen Waldbrände schlecht aufgestellt ist. Hauptgrund: die Bürokratie.
In wenigen Tagen werden in Braunschweig-Wolfsburg zwei Löschflugzeuge stationiert, finanziert zu großen Teilen aus dem EU-Programm "rescEU". Diese zwei Löschflugzeuge hält auch der Deutsche Feuerwehrverband für sinnvoll, um Waldbrände wirksam bekämpfen zu können, sagt der Verband, nur werde das nicht ausreichen. Denn Löschflugzeuge seien gut, Hubschrauber aber meistens noch besser.
Verband kritisiert die bürokratischen Strukturen
Doch das Problem sei gar nicht, dass es diese Hubschrauber nicht gebe - das größte Problem sei, sie zu bekommen, sagte Ulrich Cimolino, Leiter des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband, dem NDR. Cimolino kritisiert die bürokratischen Strukturen, die es den Feuerwehren vor Ort erschweren, Löschflugzeuge oder Hubschrauber anzufordern. Denn die Einsatzleiter müssten sie oft umständlich über die Leitstellen und übergeordnete Behörden beantragen. Das koste wertvolle Zeit, in der sich das Feuer weiter ausbreite und es immer schwieriger werde es, einzudämmen.
Es gibt keinen bundesweiten Überblick über Verfügbarkeiten
Und dann müssten die Hubschrauber auch noch verfügbar sein. Mehr als 70 Hubschrauber gibt es bei Landes- und Bundespolizeien und der Bundeswehr, die zur Brandbekämpfung angefordert werden könnten. Nur gibt es keinen bundesweiten Überblick, keine Datenbank, aus der hervorgeht, welche tatsächlich verfügbar sind, kritisiert der Feuerwehrverband. Ein weiteres Manko: Die Ausbildung zur Waldbrandbekämpfung müsse verbessert und vereinheitlicht werden. Das Problem: Katastrophenschutz sei in Deutschland Ländersache. Bundeseinheitliche Regeln ließen sich nur schwer durchsetzen, so Cimolino.