Eier vor Ostern: Teuer, aber sehr gefragt
Die Vogelgrippe sorgt in den USA für einen Eier-Engpass: Hühnereier sind knapp und teuer. Könnte das in Niedersachsen ebenfalls passieren? Auch hierzulande ist die Nachfrage trotz gestiegener Preise ungebrochen.
Gesa Oetken rückt einige Eierkartons im Ganderkeseer Supermarkt zurecht und ist zufrieden. "Das sieht heute zum Glück ganz gut aus", sagt die Juniorchefin der Inkoop-Verbrauchermarkt GmbH angesichts des üppig bestückten Regals. Aber tatsächlich sei es so, dass der Supermarkt an einigen Tagen im Bio-Bereich gar keine Ware mehr habe. Dabei haben die Preise mächtig angezogen: Zehn Eier der Größe XL eines Huhn-und-Hahn-Aufzucht-Produktes kosten beispielsweise 5,19 Euro.
Preise für Eier steigen seit Jahren
Nicht nur im Bio-Bereich sind die Preise gestiegen - und das auch nicht erst seit Kurzem. In den vergangenen fünf Jahren sind die Eierpreise laut dem Statistischen Bundesamt um rund 40 Prozent gestiegen und haben seit Beginn des Jahres noch einmal angezogen. Die höheren Preise würden allerdings nicht zu mehr Kaufzurückhaltung führen, beobachtet Gesa Oetken. Ihr Unternehmen kauft mittlerweile große Mengen über einen Vermarkter, um weiterhin auch günstige Eier anbieten zu können. Verbraucher benötigten eine Alternative zu den hochpreisigen regionalen Eiern, so die Unternehmerin. Dass es zu Ostern keine Eier geben könnte, diese Sorge müsse niemand haben, betont sie.
Landwirt: Nachfrage nach Eiern steigt

Auch Landwirt Heiko Schwarting aus Hude (Landkreis Oldenburg) hat den Preis für ein Ei der Größe L in seinem Hofladen gerade um zwei Cent auf 22 Cent erhöht. Der Betrieb beliefert rund 1.000 Kunden an der Haustür. Dazu kommen Cafés in der Region. Im Stall der Familie Schwarting legen 2.700 Hennen täglich fast ebenso viele Eier. Trotzdem hat auch Heiko Schwarting momentan Probleme, den Bedarf zu decken. Denn die Nachfrage nach Eiern steigt. "In Deutschland haben wir einen Selbstversorgungsgrad von 73 Prozent, dementsprechend kommt jedes vierte Ei nicht von hier", sagt Schwarting. Doch im Ausland werden die Hühnereier ebenfalls knapp, unter anderem aufgrund der Vogelgrippe. Die ist beispielsweise auch in den USA ein großes Thema. Es herrscht Eiermangel im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Steigende Kosten für Landwirte
Ein weiteres Problem sind die steigenden Kosten für die Landwirte. Der Preis für Legehennen hat angezogen. Auch für Futter und Personal müssen die Hennenhalter tiefer in die Tasche greifen. Gerade von den kleineren, regionalen Anbietern hätten einige ihre Eierproduktion aufgegeben, sagt Gesa Oetken. Andere sind gerade dabei, ihre Ställe umzubauen, weil die gesetzlichen Vorgaben sich verändert haben. So ein Umbau steht in diesem Jahr auch bei Heiko Schwarting an. Er stellt von einer sogenannten Kleinvolierenhaltung auf Bodenhaltung um. Und das wird auch bei ihm dazu führen, dass sein Betrieb eine Zeit lang weniger Eier produziert.
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