Datenschutz: Zahl der Beschwerden in Niedersachsen steigt wieder
In Niedersachsen sind 2023 wieder mehr Beschwerden über mögliche Datenschutzverletzungen eingegangen. Schwerpunkte waren unter anderem unerwünschte Werbung und der Datenschutz von Beschäftigten.
Der Datenschutzbeauftragte des Landes, Denis Lehmkemper, erhielt im vergangenen Jahr 2.207 Beschwerden von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Das sind rund 150 mehr als noch ein Jahr zuvor: 2022 gingen 2.058 Beschwerden ein. Allerdings seien die Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 mit jeweils rund 2.500 Beschwerden noch höher gewesen, teilte ein Sprecher mit.
Viele Beschwerden zu unerwünschter Werbung
"Grundsätzlich stieg die Anzahl der Beschwerden in den meisten Bereichen, eine besondere Veränderung in einem einzelnen Bereich haben wir nach einer ersten Kurzanalyse nicht festgestellt", sagte der Sprecher. Wie in den Jahren davor ging es demnach in vielen Beschwerden um unerwünschte Werbung oder Kontaktaufnahmen auf Internetseiten, per Newsletter oder Post.
Auskunftsrecht und Beschäftigtendatenschutz als Schwerpunkte
Auch im Bereich Onlinehandel gab es viele Beschwerden, ebenso wie zu Unternehmen der Finanzwirtschaft. In vielen Fällen ging es dabei um das Auskunftsrecht - etwa wenn ein Unternehmen nach Aufforderung eines Betroffenen nicht oder nicht ausreichend offenlegt, welche Daten verarbeitet wurden. Ein weiterer Schwerpunkt im vergangenen Jahr waren Beschwerden im Beschäftigten-Datenschutz: beispielsweise, weil Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich überwacht fühlten oder ihre Daten aus ihrer Sicht unerlaubt weitergegeben wurden.
Online-Formular für Datenschutzbeschwerden
Wer Beschwerde beim Landesbeauftragten für den Datenschutz einreichen möchte, kann das über ein Online-Formular tun. Alternativ kann eine Beschwerde auch per Post, E-Mail oder Fax eingereicht werden. Der Grund für die Beschwerde sollte dabei so detailliert wie möglich beschrieben werden, heißt es.