Convivo-Insolvenz: Großteil der Pflegeheime gerettet
Nach Monaten des Bangens gibt es für Tausende Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen positive Nachrichten: Der Großteil des insolventen Unternehmens Convivo ist gerettet.
Wie der Insolvenzverwalter am Montag mitteilte, wird der Großteil der Häuser des Bremer Unternehmens von neuen Betreibern übernommen. Bundesweit werden demnach 68 der 77 Häuser weitergeführt. Bei vier weiteren Einrichtungen werde noch verhandelt, fünf mussten geschlossen werden. Zu den geschlossenen Häusern gehören das betreute Wohnen in Rotenburg-Hemphöfen, das St.Willehad in Wilhelmshaven sowie das Kloster-Hotel Damme (Landkreis Vechta). Die Bewohnerinnen und Bewohner sind laut Verwalter bereits in andere Häuser in der Region umgezogen.
Unternehmen aus Essen übernimmt ganzes Paket
Einige Heime wurden im Paket übergeben. So hat Newcare aus Essen etwa die Einrichtungen in Scheeßel (Landkreis Rotenburg), Schwanewede (Landkreis Osterholz), Hoykenkamp (Landkreis Oldenburg) sowie zwei Bremer Heime übernommen. Aktuell werde noch über die Bremer Häuser am Klinikum-Mitte und am Dobben sowie über den Rockwinkeler Park verhandelt, zudem laufen den Angaben zufolge Gespräche für die Einrichtung in Langelsheim (Landkreis Goslar). Auch die Mehrheit der rund 5.000 Beschäftigten soll laut Insolvenzverwalter neue Arbeitsverträge bekommen haben.
Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung und Betrug
Gegen die ehemaligen Geschäftsführer von Convivo ermittelt die Staatsanwaltschaft Bremen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und in einem Fall wegen Betruges. Auch das Privatvermögen des Convivo-Gründers Torsten Gehle befindet sich mittlerweile in der Obhut eines Insolvenzverwalters.