Brauch zu Ostern: Etliche Osterfeuer in Niedersachsen
Im Jahr 2025 wurden traditionell wieder etliche Osterfeuer in Niedersachsen entzündet. Zahlreiche Vereine und Gruppen hatten sie angemeldet - die meisten davon am Karsamstag und am Ostersonntag.
In allen Regionen Niedersachsens wurden zahlreiche Osterfeuer entzündet. Gerade für die Anwohnerinnen und Anwohner hat diese Tradition eine besondere Bedeutung. Mit dem Brauch soll unter anderem der Frühling begrüßt und nach christlicher Lesart die Auferstehung gefeiert werden.
Beispiele für Osterfeuer in Niedersachsen
Am Ostersonntag sollte in Lintorf (Landkreis Osnabrück) eine Osterbaumfahrt durch den Ort stattfinden. Mit Einbruch der Dunkelheit sollte im Anschluss eine Art Osterfeuer-Turm entzündet werden, auf dem ein geschmückter Osterbaum platziert werden sollte. In Hoykenkamp (Landkreis Oldenburg) war bereits am Samstag ein Osterfeuer mit vorheriger Ostereiersuche für Kinder geplant. In Osterode am Harz (Landkreis Göttingen) sollte am Samstag auf den Hundeköpfen im Ortsteil Dreilinden ein Feuer brennen. Auf der Insel Borkum (Landkreis Leer) sollten für das Osterfeuer am Samstagabend vier große Baumstämme im Dünensand verankert und dazwischen Holz aufgeschichtet werden. Hoch im Feuer sollte die Puppe "Tom Dooley" aufgehängt werden. Der Name der Puppe bezieht sich auf den gleichnamigen amerikanischen Folksong, der auf Tatsachen beruht.
Regenfälle vor Ostern sorgen für Entspannung
Die Lage durch die Trockenheit mit teils hoher Waldbrandgefahr in Teilen Niedersachsens hat sich in der Karwoche entspannt. Trotzdem hatten einzelne Feuerwehren besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen. In Loga, einem Stadtteil von Leer in Ostfriesland, hatte die Freiwillige Feuerwehr erstmals einen Wasserschlauch um den Brandhaufen gelegt, um im Notfall schnell löschen zu können. Auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr wurden am Samstag bis zu 2.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Loga: Sechs Feuer bekommen keine Genehmigung
Gleichzeitig waren in Loga rund 60 private Osterfeuer angemeldet. Ortsbrandmeister Dominik Janßen und seine Leute waren nach eigenen Angaben mehrere Tage im Einsatz, um die Brandhaufen abzunehmen. Für sechs von ihnen gab es laut Feuerwehr keine Freigabe. Meist war zu geringer Abstand die Ursache, beispielsweise zu Bäumen. Öffentliche Osterfeuer müssen in Niedersachsen vorher bei der Gemeinde beantragt und genehmigt werden und bestimmte Auflagen erfüllen. Unter anderem müssen Sicherheitsabstände zu Gebäuden, Bäumen und Straßen eingehalten werden.
Todesfalle für Igel, Vögel und andere Tiere
Osterfeuer können zur Todesfalle für Igel, Vögel und andere Tiere werden. Der NABU Niedersachsen empfiehlt daher, Holz- und Reisighaufen entweder sehr spät anzulegen oder anders dafür zu sorgen, dass sich Tiere nicht schon vor dem Abbrennen darin niederlassen können. Hilfreich seien unter anderem engmaschige Zäune oder die richtige Lagerung des Brennmaterials: "Zusammengetragenes Holz und Reisig ist für Wildtiere als Versteck umso unattraktiver, je lockerer das Material die ersten 30 bis 50 Zentimeter aufgeschichtet ist", sagt Frederik Eggers vom NABU Niedersachsen. "Kann man durch die untersten 50 Zentimeter des Haufens hindurch schauen, sollte die Maßnahme bereits zum Schutz der Tiere beitragen." Trotzdem müsse am Tag vor dem Abbrennen noch einmal durch ein Umschichten des Brennmaterials sichergestellt werden, dass alle Tiere rechtzeitig flüchten können.
