Schwerin: Suchtexperten fordern Sportwettenverbot
Während der Fußball-Europameisterschaft florieren auch die Sportwetten - über deren Suchtgefahr müsse dringend besser aufgeklärt und solche Wetten generell verboten werden, heißt es von der Landeskoordinierungsstelle Sucht in Schwerin. Die Sportwetten-Anbieter würden zum Teil damit werben, dass die Teilnehmenden dank ihres Fachwissens gewinnen - sie setzen auf eine sogenannte Kontroll-Illusion, so ein Sprecher der Koordinierungsstelle. Dafür seien insbesondere Fußballfans empfänglich. Deutschlandweit seien 1,3 Millionen Menschen glücksspielsüchtig. In Westmecklenburg liegen der Koordinierungsstelle Zahlen für Glücksspielsüchtige (aus dem Suchtbericht) für das Jahr 2022 vor - es waren knapp 50 in Schwerin und den beiden Landkreisen so der Sprecher weiter. Zu bedenken sei, dass insbesondere die Online-Varianten diskreter und weniger sichtbar sind. Das führe dazu, dass Betroffene seltener Hilfe suchen und demzufolge in der Statistik nicht auftauchen. Die Koordinierungsstelle Sucht will sich insbesondere dafür einsetzen, dass die Steuer-Einnahmen, die das Land durch legales Glücksspiel hat, mehr der Prävention zu Gute kommen.