Weniger Stellen für Azubis in Vorpommern gemeldet

Tischlermeister Christian Witt von der Insel Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) gehört zu denen, die nach wie vor Lehrlinge ausbilden. In seiner Branche gibt es mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. "In Usedom Stadt haben wir die Situation, dass wir sechs, sieben Tischlereien haben, von denen nur noch zwei Betriebe ausbilden. Die anderen Betriebe bedienen die Kunden, aber können keine Ausbildung anbieten, weil sie keinen Meister haben." so Witt. In beiden Landkreisen Vorpommerns sind seit Oktober 2024 je rund 1.000 Ausbildungsstellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet – für Vorpommern-Rügen sind es elf Prozent weniger, für Vorpommern-Greifswald fünf Prozent.
Die Gründe sind vielfältig
Die aktuellen Zahlen der Arbeitsagenturen in Vorpommern zeigen, es gibt weniger Betriebe, die jungen Leute eine Chance auf einen Ausbildungsplatz geben. Klaus-Peter Köpcke, der Leiter der Arbeitsagentur Greifswald, vermutet, dass einige Unternehmen keine Ausbildungsplätze mehr anbieten, weil sich niemand bewirbt. Zum anderen blickten einige Firmeninhaber mit Unsicherheit auf die wirtschaftliche Entwicklung. "Dadurch entscheiden sie, dass sie sich nicht für drei Jahre durch einen Ausbildungsvertrag binden wollen." Tischlermeister Witt sieht weitere Gründe. "Viele Betriebe schließen aus Altersgründen und die Mitarbeiterzahl sinkt. Doch das Verhältnis von Gesellen und Lehrlingen muss stimmen", sagt Witt. In Branchen wie der Hotellerie oder Gastronomie gibt es deutlich mehr Stellen als Bewerber.
