Uni Greifswald: Können Solar-Anlagen auf Moorflächen betrieben werden?

Forscherinnen und Forscher der Universität Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) beteiligen sich am Projekt „MoorPower“. Gemeinsam mit weiteren Partnern untersuchen sie, wie es möglich ist, Moorflächen wiederzuvernässen und gleichzeitig Photovoltaikanlagen auf den Flächen zu betreiben. Das Bundesforschungsministerium stellt für das Projekt mit der Universität Hohenheim, dem Johann Heinrich von Thünen-Institut und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sieben Millionen Euro zur Verfügung. Die Forscher gehen unter anderem der Frage nach, "ob Photovoltaik auf wiedervernässten Moorböden die Flächennutzungskonkurrenz in Deutschland reduzieren und die Wiedervernässung für Landwirtschaftsbetriebe attraktiver machen kann", heißt es in einer Mitteilung der Universität Greifswald.
PV-Anlagen nur auf vorher landwirtschaftlich genutzten Flächen
Seit 2023 fördert die Bundesregierung die Errichtung von Solaranlagen auf ehemals für die Landwirtschaft trockengelegten Moorflächen, wenn diese dabei dauerhaft wiedervernässt werden. "Es muss verhindert werden, dass Moorböden für die Installation von Photovoltaikanlagen genutzt werden, ohne dass diese auch wiedervernässt werden; denn dann würden die Treibhausgasemissionen aus den Moorböden kontinuierlich weitergehen“, sagte Prof. Dr. Jürgen Kreyling von der Universität Greifswald. „Naturschutzfachlich wertvolle Moore und Moorböden innerhalb gesetzlicher Schutzgebiete sind hingegen ausgenommen.“ Für Landwirte sei außerdem die Frage interessant, ob der Schatten der Anlagen das Wachstum von Rohrkolben und Schilf verringert. Diese Paludi-Kulturen können als Zusatzeinkommen geerntet werden. Möglich sei aber auch, dass die Beschattung die frisch wiedervernässten Moore vor dem Austrocknen schützt.
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