Ortsumgehung Rövershagen: Was bisher geplant ist
Viel Stau, viele Autos, viel Frust: Wer durch Rövershagen (Landkreis Rostock) möchte, muss häufig mehr Zeit einplanen. Das könnte sich mit der neuen Umgehungsstraße ändern.
Bereits Anfang 2025 sollen Unterlagen für die Raumverträglichkeitsprüfung finalisiert und beim zuständigen Amt eingereicht werden, so Jonas Bohl, Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Im Anschluss daran könne die gesetzlich vorgeschriebene Linienbestimmung, also die Bestimmung des genauen Straßenverlaufs, beim Fernstraßenbundesamt beantragt werden. Konkrete Pläne für den Verlauf der Umgehungsstraße könnten dann Anfang 2026 feststehen.
Grobe Verlaufspläne bereits festgelegt
Wo genau die Straße verlaufen soll, kann nach bisherigem Erkenntnisstand noch nicht gesagt werden. Erst wenn das Linienbestimmungsverfahren vollständig abgeschlossen ist, kann die Planung dahingehend vertieft werden. Erste Überlegungen wurden jedoch bereits getätigt, so sagt Bohl: "Die Trassensuche der miteinander vergleichbaren Varianten bewegt sich in einem circa 4.000 Hektar Raum der Gebiete der Gemeinden Bentwisch, Mönchhagen, Rövershagen." Der Bundesverkehrswegeplan 2030, welcher in einem Kabinettsbeschluss 2016 verabschiedet wurde, zeigt hingegen einen ersten Entwurf des Lageplans: Demnach könnte im Bereich Bentwisch die Straße beginnen, am Flugplatz Purkshof vorbeiführen und östlich von Rövershagen in die B105 münden.
Deutlich höhere Entlastung mit Ortsumgehung
Nach einer Berechnung im Jahr 2019 fahren durch beide Orte täglich knapp 20.000 Autos. Mit einer neuen Ortsumgehung würden laut einer Prognose für das Jahr 2035 weniger als die Hälfte der Autos durch Mönchhagen fahren. Sogar weniger als ein Drittel durch Rövershagen. Ziel des Projektes ist somit, die Ortschaften vom Durchgangsverkehr zu entlasten sowie laut Bohl die "straßenseitige Verbindung des Oberzentrums Rostock mit dem Mittelzentrum Ribnitz-Damgarten sowie dem Oberzentrum Stralsund und der in diesem Bereich befindlichen touristischen Gebiete" zu verbessern.
Großes Projekt – große Kosten
Laut Bundesverkehrswegeplan 2030 belaufen sich die Gesamtkosten auf 35 Millionen Euro. Getragen werden diese hauptsächlich von der Bundesrepublik Deutschland. Falls andere Kostenträger betroffen seien, wie z.B. die Deutsche Bahn, würden sich laut Bohl die Kostenanteile gemäß gesetzlichen Vorgaben regeln. Wann genau das Bauvorhaben beginnt oder abgeschlossen sein wird, kann nach derzeitigem Stand noch nicht gesagt werden. Vielmehr müsse von einem mehrjährigen Planungs- und Genehmigungsprozess ausgegangen und vorerst die künftige Straßenführung festgelegt werden, so Bohl.