"Georg Büchner": Fitmachen für letzte Reise
Im Rostocker Stadthafen laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Verschrottung der "Georg Büchner". Das Schiff muss für die Überführung nach Litauen seefest gemacht werden. Das Schiff, das seit 1977 in Rostock vertäut ist - zunächst in Schmarl, seit 2003 im Stadthafen - ist an einen Schrotthändler verkauft worden. Noch Anfang Januar hatten Rettungsinitiativen aus Antwerpen versucht, das Schiff nach Belgien zu lotsen - bisher ohne Erfolg. Allerdings kann der ursprünglich für Donnerstag vorgesehene Schlepptermin in eine litauische Abwrackwerft nicht gehalten werden, weil das Schiff noch nicht seefest ist. "Erst wenn das Schiff gegen Seeschlag gesichert ist, kann es über die Ostsee geschleppt werden", sagte Hafenkapitän Gisbert Ruhnke.
Schiff wird seetauglich gemacht - zur Verschrottung
Eine Marinetechnik-Firma bereitet das Schiff nun auf seine letzte Seereise vor. Bewegliche Gegenstände an Bord sollen gesichert werden. Ab Donnerstag werden Schweißer die 60 Bullaugen direkt über der Wasserlinie verschließen, damit kein Wasser eindringen kann, wenn die "Georg Büchner" über die Ostsee geschleppt wird. Außerdem müssen Taucher die Wandstärke des Unterwasserschiffs vermessen und die Nieten auf Festigkeit prüfen. Erst nach Abschluss der Sicherungsarbeiten und wenn alle notwendigen Papiere vorliegen, kann das Schiff zur Abwrackwerft im litauischen Klaipeda gebracht werden.
1967 an die DDR verkauft
Die "Georg Büchner" ist so etwas wie ein Wahrzeichen des Rostocker Stadthafens. 1967 wurde das einst im Kolonialverkehr zwischen Belgien und dem Kongo eingesetzte Schiff an die DDR verkauft. Seit 1977 liegt es in der Hansestadt. Bis November wurden ein Hotel und eine Jugendherberge auf dem 154 Meter langen Schiff betrieben. Nun droht der "Georg Büchner" die Verschrottung im litauischen Klaipeda, weil der Trägerverein kein Geld mehr für die Erhaltung hat.