Zahnärztliche Notdienste in MV: Einheitliche Nummer ab 2025
In MV fehlt es an Zahnärzten, viele Praxen kämpfen mit Überlastung. Ab 2025 sorgt eine einheitliche Notrufnummer für geregelte Notdienste - ein wichtiger Schritt für die flächendeckende Versorgung.
Der demographische Wandel trifft die zahnmedizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern hart. Damit der Notdienst überall im Land funktioniert, auch in dünn besiedelten Landesteilen, wird er künftig nicht mehr regional organisiert, sondern zentral aus Schwerin gesteuert. Über die Nummer 01806/123450 (Kosten pro Anruf 0,20 Euro aus dem deutschen Festnetz und 0,60 Euro aus dem deutschen Mobilfunknetz) erreichen Patienten landesweit zehn Notfallpraxen, die täglich für dringende Fälle bereitstehen. Wochentags sind die Praxen von 19 bis 21 Uhr besetzt, an Wochenenden und Feiertagen zusätzlich vormittags und abends. Außerhalb dieser Zeiten bleibt ein Bereitschaftsdienst telefonisch erreichbar.
Zahnarztmangel in MV spitzt sich zu
Die Zahl der Vertragszahnärzte in MV ist seit 2013 um 25 Prozent gesunken. Besonders in ländlichen Regionen drohen Engpässe. Stefanie Tiede, Präsidentin der Landeszahnärztekammer, fordert daher eine Landzahnarztquote, um junge Zahnmediziner an MV zu binden. Viele Zahnärzte stehen kurz vor der Rente. Gleichzeitig berichten Praxen von physischer und psychischer Überlastung, da Notdienste bisher ungleich verteilt sind. Mit der neuen Regelung soll diese Ungleichheit reduziert werden. Die Reform ist ein erster Schritt, um die zahnmedizinische Versorgung im Land auch langfristig zu sichern.