Wirtschaft hat Bedenken gegen neuen Chef von Invest MV
Der künftige Chef der Landes-Wirtschaftsförderung Invest MV, Thomas Einsfelder, ist in der Wirtschaft offenbar umstritten. Die Unternehmensvereinigung VUMV hat Bedenken und stimmte nach NDR Informationen bei der Entscheidung über den Spitzenposten nicht für den 49-jährigen Sauerländer.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) lobte den neuen Chef-Ansiedler als "hervorragenden Fachmann für eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung". Als Geschäftsführer werde er eng "mit den relevanten Stakeholdern in Mecklenburg-Vorpommern zusammenarbeiten, um die wirtschaftliche Entwicklung im Land weiter voranzutreiben". Die drei Industrie- und Handelskammern und die beiden Handwerkskammern sahen es ähnlich. Nur der Dachverband der Unternehmen, die VUMV (Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern), stimmte in der Gesellschafter-Versammlung nicht für Einsfelder.
Kritik an Personalführung Einsfelders
Man wünsche ihm aber "ein glückliches Händchen in der Personalführung", so ein Sprecher. Das ist ein deutlicher Hinweis auf Einsfelders Probleme im vorherigen Job. Als Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen-Anhalt gab er 2022 nach sechs Jahren auf. Zuvor hatten sich Mitarbeiter über seine Personalführung beschwert - öffentlich per Brandbrief. Es fehle Wertschätzung und Transparenz. In Magdeburg löste der Streit massive Debatten aus. Die Zeitung "Volksstimme" berichtete, dass das Tischtuch zwischen Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) und Einsfelder am Ende zerrissen gewesen sei.
Nachfolge von Michael Sturm
Einsfelder wechselte schließlich in die zweite Reihe bei der Wirtschaftsförderung Schleswig-Holstein - er kümmert sich dort als Abteilungsleiter um "Internationalisierung". Insider erklärten, Einsfelder sei hervorragend qualifiziert und ehrgeizig - in Magdeburg sei er unfair behandelt worden und beim Minister in Ungnade gefallen. Die 18 Mitarbeiter bei Invest MV in Schwerin müssten sich keine Sorge machen. Einsfelder war für den NDR nicht zu erreichen. Er soll seinen neuen Posten am 1. Juli antreten. Er folgt dann auf Michael Sturm, dessen Vertrag nach mehr als 15 Jahren nicht verlängert wurde.