Wiederaufbau der Karniner Brücke nach Usedom?
Der Wiederaufbau der Karniner Brücke, also der südlichen Bahnanbindung nach Usedom, rückt einen Schritt näher. Die Brücke soll in das Bundesschienenwege-Ausbaugesetz aufgenommen werden.
Der Bundestag soll am Freitag über die Aufnahme der Karniner Brücke in das Bundesschienenwege-Ausbaugesetz abstimmen, das teilten die Bundestagsabgeordneten Claudia Müller (Grünen) und Erik von Malottki (SPD) mit. Durch die Aufnahme in das Gesetz ist aber noch nicht klar, wann der Wiederaufbau der Brücke umgesetzt werden soll. Die Ampel habe sich darauf geeinigt, das Projekt beschleunigt zu realisieren, so die Grünen-Abgeordnete Müller. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) schätzte die Kosten für den Wiederaufbau bereits Anfang des Jahres auf mehr als eine halbe Milliarde Euro, dazu kämen noch Planungskosten von mehr als 100 Millionen Euro.
Zwei Stunden von Berlin nach Usedom
Der Wiederaufbau der Karniner Brücke soll das Bahnfahren von Berlin nach Usedom attraktiver machen. Die neue Strecke könnte das Bahnfahren von Berlin nach Usedom von vier auf zwei Stunden verkürzen. Die 360 Meter lange und 35 Meter hohe Eisenbahnbrücke im Süden der Insel Usedom war vor 75 Jahren von Wehrmachtssoldaten gesprengt worden, die so den Vormarsch der Roten Armee verzögern wollten. Der mittlere Teil mit der Hubkonstruktion blieb aber im Peenestrom stehen.