Wetter 2022 in MV: Viel Sonne, viel Dürre
Das Jahr 2022 ist mit Hitzewellen, Sonnenscheinrekorden und anhaltender Trockenheit aufgefallen. Bei ihrer Jahresbilanz warnten Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor den zunehmenden Einflüssen der Erderwärmung.
Die Jahre 1992 bis 2021 waren auch in Mecklenburg-Vorpommern "mit Abstand die wärmsten 30 Jahre, die wir seit Beginn unserer Messungen hatten", sagte DWD-Experte Florian Imbery bei NDR MV Live. "Eine so warme Periode hatten wir noch nie." Vor allem die Dauer der warmen und trockenen Phasen hätten stark zugenommen. Mecklenburg-Vorpommern sei zwar im vergangenen Jahr erneut das sonnenreichste Bundesland mit 1.648 Sonnenstunden gewesen, habe aber bei Hitze und Niederschlagsmangel keine absoluten Spitzenwerte verzeichnet. Dennoch sei die Lage ernst, da es auf die Häufung solcher Jahre ankomme. 2022 sei ähnlich wie 2018, 2019 und 2020 verlaufen.
Auswirkungen auf Landwirtschaft, Schifffahrt und Trinkwasser
Wenig Regen und viel Verdunstung wirkten sich unter anderem auf die Landwirtschaft, auf die Schifffahrt, auf die Trinkwasserversorgung und auf die Energieversorgung aus, so Imbery. Es werde in Zukunft immer öfter Jahre geben, in denen nicht für all diese Bedürfnisse Wasser verfügbar sein wird. Deshalb sei ein gutes Management wichtig und der Aufruf an die Privathaushalte, Wasser zu sparen.
Übersterblichkeit durch Hitzewellen
Andreas Becker, Abteilungsleiter der Klimabeobachtung beim DWD, verwies zudem auf Zahlen des Robert Koch-Instituts, nach denen die wiederholten Hitzewellen im Sommer 2022 zu einer Übersterblichkeit von 4.500 Menschen geführt hätten. "Es lohnt sich, um jedes Zehntel Grad zu kämpfen", betonte Becker angesichts der Pariser Klimaziele zur Begrenzung der Erderwärmung.