Weihnachtsmarktbetreiber trotz Herausforderungen zufrieden
So schön die Weihnachtsmärkte im vorweihnachtlichen Schneegestöber starteten, so mussten sie aufgrund des Orkantiefs "Zoltan" kurz vor den Feiertagen teils Einschränkungen hinnehmen. Auch auf dem größten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands in Rostock.
Das Orkantief "Zoltan" ist über Norddeutschland gezogen und davon betroffen waren auch die Weihnachtsmärkte, zumindest die, die bis zuletzt noch geöffnet hatten, wie zum Beispiel der Rostocker Weihnachtsmarkt. Dieser musste am Donnerstagabend bereits um 18 Uhr schließen und konnte am Freitag, am letzten Markttag, auch erst wieder gegen 13 Uhr öffnen. Betroffen sind davon vor allem die Markthändler, die in diesem Jahr aufgrund der kurzen Marktzeit ohnehin mit weniger Einnahmen rechnen müssen. Denn im Vergleich zum Vorjahr, wurden in diesem Jahr insgesamt weniger Besucher verzeichnet. Das liege jedoch hauptsächlich an der verkürzten Marktzeit, da Heiligabend auf den vierten Advent falle, wie Karin Mau vom Großmarkt Rostock erläutert. In diesem Jahr wären es nur 26 Veranstaltungstage mit nur drei Wochenenden gewesen, 2022 waren es sechs Tage sowie ein Wochenende mehr. Dennoch: Für die relativ kurze Zeit sei sie mit den Besucherzahlen äußerst zufrieden – besonders an den Adventswochenenden habe in der Innenstadt Rostocks großes Gedränge geherrscht.
Trotz positiver Bilanz neue Herausforderungen für Händler in Rostock
Die Bilanz der Händler hingegen sei eher durchwachsen. Aus den Vorjahren seien sie andere Umsätze gewohnt, was jedoch auch wieder an der kürzeren Marktzeit liegen könne, so Sprecherin Mau. Darüber hinaus haben viele Betreiber derzeit Personalprobleme oder sogar ganz durch Corona aufgeben müssen. Auch der Schnee stellte den Rostocker Weihnachtsmarkt am Anfang vor Herausforderungen. Zur Öffnung des Weihnachtsmarktes sollte dieser komplett geräumt werden, der Winterdienst war jedoch noch mit den Hauptstraßen beschäftigt. Kurzerhand hätten die Marktteilnehmenden selbst geräumt und Schnee geschoben, sodass der Markt schlussendlich pünktlich öffnen konnte, berichtet Katrin Mau. Die Schausteller hätten versucht, die Preise auf dem Vorjahresniveau zu halten. Lediglich im Imbissbereich hätten die Preise der Inflation angepasst werden müssen, so Katrin Mau. Immerhin: Zumindest die Glühweinpreise seien auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt stabil geblieben. "Abschließend wird sich erst in der Auswertung am Jahresanfang 2024 zeigen, welche Teilnehmer zufrieden waren. Die Rechnung wird zum Schluss gemacht", so Mau.
Stralsund: Besucher schätzen Vielfalt des Kulturzeltes
Auch in Stralsund seien die Preise der Gastronomie und Fahrgeschäfte stabil geblieben, wie Katrin Schaekel von den Stadtwerken Stralsund berichtet. Mit den Besucherzahlen seien sowohl Schausteller als auch Händler sehr zufrieden. Besonderes Interesse habe auch in diesem Jahr das Kulturzelt mit kostenfreien Veranstaltungen auf dem Alten Markt sowie der Rathauskeller geweckt, so Schaekel. "Insgesamt können wir als Veranstalter des Weihnachtsmarktes eine äußerst positive Zwischen-Bilanz für die diesjährige Saison ziehen", berichtet Schaekel. Bis zum 31. Dezember hat der Weihnachtsmarkt in Stralsund noch geöffnet.
Greifswald: Verkürzte Marktzeit führt zu weniger Besuchern
Ähnlich wie in Rostock, ist auch in Greifswald die verkürzte Marktzeit für zirka zehn Prozent weniger Besucher als im Vorjahr verantwortlich, resümiert Pressesprecherin Franziska Vogel. Trotz einer Preissteigerung von teilweise bis zu 20 Prozent, sei die Kaufkraft auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt stabil geblieben. Highlight war hier der Fischmarkt, der sich erstmals in ein winterliches Dorf verwandelte und aufgrund der hohen Nachfrage sogar noch bis Ende des Monats geöffnet bleibe, so Vogel. Der Weihnachtsmarkt hat seine Pforten indes bereits seit Mittwoch geschlossen.
Insgesamt ziehen Veranstalter und Teilnehmer eine positive Bilanz
Dennoch sind alle Veranstalter und Marktteilnehmer insgesamt mit den diesjährigen Weihnachtsmärkten mehr als zufrieden. So auch in Schwerin und Neubrandenburg. Der Weberglockenmarkt in Neubrandenburg sei wie in den Vorjahren gut besucht gewesen, teilte die Geschäftsführerin des Veranstaltungszentrum Neubrandenburg, Barbara Schimberg, mit. Auch hier gab es gerade an den Wochenenden verstärkt Zulauf. Auch dem Schweriner Weihnachtsmarkt machte das Wetter ein wenig zu schaffen, jedoch seien Händler und Besucher sehr zufrieden gewesen, wie Arno Teegen, der Geschäftsführer des Schweriner Weihnachtsmarkts, berichtet. Somit nutzten trotz Preissteigerungen, Wetterbedingungen und der teils verkürzten Marktzeit, viele Menschen die Angebote der Weihnachtsmärkte.