WWF Deutschland rät vom Verzehr von Ostseefisch ab
Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland hat einen Einkaufsleitfaden für nachhaltigen Konsum veröffentlicht. Darin rät der WWF aus Artenschutzgründen vom Verzehr von Ostseefischen weitgehend ab.
Im Sinne des Artenschutzes sollten Fischesser etwa von Hering aus der zentralen Ostsee besser die Finger lassen. Dazu rät ein neuer Einkaufsleitfaden für nachhaltigen Konsum von Fisch und Meeresfrüchten des WWF. Darin ist von einem "besorgniserregend schlechten Zustand der Fischarten" in der Ostsee die Rede.
Sprotte überfischt, Ostseedorsch auf Roter Liste
Die Sprotte sei nur noch "zweite Wahl“, da ihre Überfischung nicht gestoppt wurde. Den Ostseedorsch, dessen Bestände vielfach kollabiert seien, führt der WWF-Fischratgeber weiterhin auf der Roten Liste. Besonders tragisch sei, dass die industrielle Hauptfischerei auf Sprotte und Hering maßgeblich zur Überfischung beigetragen habe. Sie diene größtenteils der Produktion von Tierfutter, insbesondere für die Lachszucht in Aquakulturen.
Klimaerwärmung bedroht Bestände
Die Bestandsentwicklung etwa des Herings wird auch durch den Klimawandel nachhaltig gehemmt. "Durch die Temperaturerwärmung an bestimmten Stellen der Ostsee und zu bestimmten Zeiten gerät das Gesamtgefüge der Nachwuchsproduktion dieses Heringsbestandes aus dem Lot," sagt der Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, Christopher Zimmermann. Dass der Hering in der westlichen Ostsee seit 15 Jahren immer weniger Nachwuchs produziere, liegt den Forschern des Instituts zufolge vor allem an den zunehmend milden Wintern.