Stettiner Haff ist "Bedrohter See des Jahres"
Heute ist der Welttag der Feuchtgebiete. Aus diesem Anlass verleiht die internationale Umweltstiftung Global Natur Fund und das Netzwerk Lebendige Seen jährlich den Titel "Bedrohter See des Jahres". Dieses Mal an das Stettiner Haff.
Zum Welttag der Feuchtgebiete wird jährlich der wenig schmeichelhafte Titel "Bedrohter See des Jahres" verliehen. Heute ist es wieder soweit und in diesem Jahr geben die internationale Umweltstiftung Global Natur Fund und das Netzwerk Lebendige Seen den Titel an das Stettiner Haff. Es ist das zweitgrößte Haff der Ostsee. Ein Teil gehört zum äußersten Osten von Mecklenburg-Vorpommern und ein Teil zu Polen.
Bedeutend aber belastet
Der Grund für den traurigen Preis ist vor allem das Massensterben von Fischen im Sommer 2022 in der Oder. Die Oder mündet in das Stettiner Haff. Das Fischsterben habe ein Schlaglicht auf Probleme geworfen, die seit Jahrzehnten bestünden, heißt es von der Umweltstiftung. Die Verschmutzung durch Nährstoffeinträge aus der Umgebung würden das Haff bedrohen. Auch der Schiffsverkehr und der Klimawandel belasten die Lagune. Dem Haff komme eine Schlüsselrolle beim Erhalt der Artenvielfalt in der südlichen Ostsee zu, heißt es weiter. Es sei eines der wenigen ökologisch weitgehend unberührten Naturgebiete Mitteleuropas und Laichgebiet für Süßwassertiere.
Titel geht erstmals nach Europa
Das Stettiner Haff im Oderdelta ist das erste europäische Feuchtgebiet, das den Titel erhält. Der wird seit 2003 vergeben, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Der Titicaca-See in Peru und Bolivien war "Bedrohter See des Jahres 2023".