Stadthalle Rostock: Polizei ermittelt erneut wegen K.o.-Tropfen
Der Einsatz von K.o.-Tropfen gilt als gefährliche Körperverletzung. Weil die Droge vermutlich auf einer Party in Rostock im Umlauf war, ermittelt nun die Polizei - lediglich zwei Wochen nach dem letzten Vorfall.
Konkret geht es um den Abend des 4. März' in der Rostocker Stadthalle. Hier sollen erneut K.o.-Tropfen im Umlauf gewesen sein. Seit Anfang vergangenen Jahres sind laut Polizei in Rostock insgesamt fünf Anzeigen im Zusammenhang mit der Droge eingegangen. Die Anzahl der tatsächlichen Fälle sei aber vermutlich deutlich höher. Zuletzt hatten Unbekannte vor rund zwei Wochen mutmaßlich mehreren Frauen im Rostocker Club "Theater des Friedens" K.o.-Tropfen verabreicht.
Präventionsschulungen für Club-Mitarbeiter
K.o.-Tropfen sind farb- und geschmacklos. Sie können dadurch weder in Getränken noch im Essen wahrgenommen werden. Nach Angaben der Hilfsorganisation Weißer Ring treten zehn bis zwanzig Minuten nach der Aufnahme der Tropfen ein Schwindelgefühl und Übelkeit auf. Typisch ist auch und vor allem der namensgebende Effekt des Gedächtnisverlusts, also die "Außer-Gefecht-Setzung" oder auf englisch: "Knock-out (K.o.)". Opfer von K.o.-Tropfen können sich nach der Aufnahme des Betäubungsmittels häufig an nichts mehr erinnern.
Die Präventionsabteilung der Rostocker Polizeiinspektion bietet daher jetzt Schulungen für Veranstaltungsorte an, damit Mitarbeitende schneller erkennen können, ob jemand unter dem Einfluss von K.o.-Tropfen steht. Zwei Clubs haben sich bisher angemeldet.
Wie kann man sich schützen?
Wer sein Getränk ständig im Blick hat und außerdem keine Getränke von Fremden annimmt, läuft weniger Gefahr, Substanzen untergemischt zu bekommen. Trotzdem könnten Täter in einem Moment der Unachtsamkeit Erfolg haben. Der Weiße Ring rät daher, sich im Falle des Unwohlseins auf einer öffentlichen Veranstaltung direkt an Freunde und Bekannte zu wenden. Auch sollte man nicht zögern, die Veranstaltung zu verlassen - im besten Fall gemeinsam mit Vertrauenspersonen. Wer den Verdacht hat, K.o.-Tropfen eingenommen zu haben, sollte sofort die Polizei oder den Rettungsdienst informieren.
Offener Umgang kann helfen
Betroffene trauen sich oftmals nicht, die Vorfälle anzuzeigen. Laut dem Weißen Ring würden sie sich schämen oder die Schuld bei sich selbst suchen. Dabei sei es ratsam, im Rahmen eines Vorfalls mit K.o.-Tropfen eine Anzeige zu stellen.