Schiff mit sanktioniertem Holz aus Russland verlässt Rostock
Nach gut sieben Wochen Zwangspause hat ein Frachter den Rostocker Hafen verlassen. Die deutschen Behörden hatten das Schiff festgesetzt, weil es sanktioniertes Holz aus Russland geladen hat.
Das Containerschiff "Atlantic Navigator II" hatte am Freitagnachmittag grünes Licht bekommen, den Rostocker Hafen zu verlassen. Das Zollamt und die Staatsanwaltschaft hatten den Frachter vor sieben Wochen festgesetzt und gegen den Kapitän ermittelt. Die Crew des Schiffes stand im Verdacht, gegen Ausfuhrbestimmungen verstoßen zu haben.Die "Atlantic Navigator II" hat 251 Container mit Uran und mit Birkenholz geladen, die für die USA bestimmt sind. Das Holz ist von der EU im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine sanktioniert und darf nicht auf EU-Gebiet gebracht werden.
Notstopp wegen Antriebsschadens
Der 193 Meter lange Frachter, der aus Sankt Petersburg kam und unter der Flagge der Marshallinseln fährt, war Anfang März wegen eines Antriebsschadens in den Rostocker Hafen eingelaufen. Eine Sprecherin des Hauptzollamtes Stralsund erklärte jetzt, dass das Schiff auslaufen darf. Die Festhalteverfügung sei aufgehoben worden. Zu Details äußerte sie sich unter Berufung auf das Zoll- und Steuergeheimnis nicht. Das Schiff verließ den Hafen gegen 16 Uhr in Richtung Baltimore in den USA, wohin das Schiff ursprünglich wollte. Die Staatsanwaltschaft Rostock erklärte gegenüber dem NDR, die Ermittlungen gegen den Kapitän würden fortgesetzt.