Rostocker Biotech-Firma an der Börse gestartet
Das Rostocker Unternehmen Centogene hat am ersten Tag seines Börsenganges rund 56 Millionen Euro eingenommen. Die Biotech-Firma war am Donnerstag erstmals an der US-Technologie-Börse Nasdaq gehandelt worden. Mit 14 Dollar je Aktie lag der Erstausgabepreis bereits am unteren Ende der erwarteten Spanne. Im Laufe des ersten Handelstags verloren die Papiere des Biotech-Unternehmens noch einmal kräftig und schlossen über zehn Prozent im Minus.
Mehr internationale Aufmerksamkeit erhofft
Firmengründer Arndt Rolfs bleibt trotzdem gelassen. Er sei sehr zuversichtlich, dass auch der Finanzmarkt die Qualität des Unternehmens erkennen werde. Es gehe vor allem auch darum, international sichtbarer zu werden. Nach der Mainzer "BioNTech SE", die Anfang Oktober mit ihrem Börsengang 150 Millionen Euro erwirtschaftete, ist Centogene bereits das zweite deutsche Biotech-Unternehmen innerhalb weniger Wochen, das sein Debüt an der New Yorker Nasdaq gab. Centogene ist weltweit tätig und bietet Serviceleistungen zur Entwicklung von Medikamenten sowie Diagnostik für Ärzte und Kliniken an.
Rostock soll Hauptsitz bleiben
Fast die Hälfe des Umsatzes von zuletzt gut 40 Millionen Euro hat das Unternehmen in Nordamerika erwirtschaftet. Zwölf Millionen im Mittleren Osten - nur eine Million in Deutschland. 2006 hatte der langjährige Rostocker Universitätsprofessor Arndt Rolfs Centogene gegründet. Die Idee dazu sei ihm Mitte der 90er Jahre am Ostseestrand gekommen, erzählt er den potentiellen Investoren an der Nasdaq.
Das Biotech-Unternehmen beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeiter und hat in den USA bereits eine Niederlassung in Boston. Doch auch nach dem New Yorker Börsengang soll der Hauptsitz in Rostock bleiben. Centogene ist auf die Frühdiagnose seltener angeborener Erkrankungen spezialisiert. Darüber hinaus arbeitet Centogene auch mit der Rostocker Universität an gemeinsamen Forschungsprojekten.