Rostock: Widersprüchliche Aussagen nach Anzeige wegen Vergewaltigung
Nach einer Anzeige wegen Vergewaltigung in Rostock gibt es nach Angaben der Polizei widersprüchliche Aussagen der mutmaßlichen Opfer. Eines der Mädchen habe die Tat nicht bestätigen können, heißt es.
Der Tatvorwurf wiegt schwer: Ein 15-jähriges Mädchen hat bei der Polizei angegeben, sie sei sexuell missbraucht worden. Sie sei am vergangenen Donnerstag auf eine Gruppe junger Erwachsener gestoßen, als sie mit zwei Freundinnen in den Rostocker Wallanlagen unterwegs war. In der Folge sei es zu sexuellen Handlungen gegenüber den Jugendlichen gekommen, schrieb die Polizei. Einige Tage später erst erstattet das Mädchen Anzeige.
Extreme Kommentare in sozialen Medien
Schnell griffen überregionale Medien das Thema auf. Von einer möglichen Gruppenvergewaltigung war die Rede, von einem Kriminalitätsschwerpunkt und von Ausländern als Tatverdächtigen. Hunderte Kommentare kamen in sozialen Medien zusammen. Einige Userinnen und User forderten, die Täter zu lynchen. Doch was ist überhaupt tatsächlich passiert?
Widersprüchliche Aussagen der Mädchen
Die Polizei äußerte sich zunächst vorsichtig, wollte die betroffenen Mädchen in Ruhe von geschulten Beamten befragen lassen und suchte weitere Zeugen. Erst nach ihrer nochmaligen Befragung kamen nun offenbar Zweifel auf. "Eines der mutmaßlichen Opfer konnte die Tat nicht bestätigen", heißt es inzwischen seitens der Polizei, allerdings werde weiter ermittelt. Sie nimmt weiterhin Hinweise entgegen. Wer am vergangenen Donnerstagabend in den Wallanlagen Beobachtungen gemacht hat, solle sich bei der Polizei Rostock melden, denn bislang gebe es keinen konkreten Tatverdächtigen.
Innenstadt sei kein Schwerpunkt von Gewalt
Bereits Anfang des Monats war ein 17-Jähriger in den Wallanlagen bei einem Angriff schwer verletzt worden. Trotzdem, so der Inspektionsleiter der Rostocker Polizei, sei die Innenstadt mitsamt der Parkanlage kein Schwerpunkt von Jugend- und Gewaltdelikten. Allerdings hat die Polizei auf den Vorfall reagiert und setzt nun auf eine verstärkte Präsenz. Es sind aktuell mehr uniformierte Beamte des zuständigen Polizeihauptreviers Reutershagen und zivile Beamte des Kriminalkommissariats Rostock im Einsatz.