Rostock: Prozess gegen Adcada-Geschäftsführer und Anwalt
Am Rostocker Landgericht hat am Dienstag ein Mammutprozess begonnen. Angeklagt sind die früheren Geschäftsführer und der Anwalt des insolventen Unternehmens Adcada, das in Bentwisch bei Rostock medizinische Masken produziert hat.
36 Verhandlungstage sind für den Prozess vor der Großen Strafkammer angesetzt, in dem es um eine ganze Reihe von Finanz- und weiteren Straftaten geht - begangen zwischen 2018 und 2021. So sollen die Unternehmer, Vater und Sohn, Unternehmensanleihen ohne Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzen, kurz BaFin, herausgegeben haben. Die Firma hatte in Corona-Zeiten unter anderem medizinische Schutzmasken im großen Stil produziert.
Insolvenzverschleppung und Subventionsbetrug
Laut Anklage sollen 340 Anleger 10 Millionen Euro investiert haben, obwohl Adcada schon 2018 überschuldet gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Firmenanwalt vor, die Insolvenz zu spät angemeldet zu haben. Firmengelder sollen trotz Bankrotts auf Privatkonten überwiesen worden sein. Zudem geht es um Subventionsbetrug in mehreren Fällen und einen Verstoß gegen das Medizinproduktegesetz.
Verspäteter Prozessbeginn
Der Prozess begann am Dienstagvormittag mit einer Stunde Verspätung. Einer der drei Angeklagten ist derzeit in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Waldeck. Da das Gericht der JVA ein falsches Datum genannt hatte, musste der Angeklagte erst geholt werden.