Prozess gegen mutmaßlichen "Trauerschwindler" geht weiter
Am Rostocker Amtsgericht ist der Prozess gegen einen Bestattungsunternehmer fortgesetzt worden. Bei der Zeugenvernehmung war die Öffentlichkeit allerdings ausgeschlossen.
Beim Prozess gegen einen 49 Jahre alten Bestatter am Amtsgericht in Rostock ist in einem nichtöffentlichen Teil der Verhandlung eine weitere Zeugin gehört worden. Das Gericht schloss die Öffentlichkeit aus, weil sehr persönliche Details aus dem Leben der Zeugin zur Sprache kommen sollten. Mehrere Frauen sollen von dem Mann um bis zu 200.000 Euro betrogen worden sein. Der Unternehmer hatte die Frauen als Kundinnen kennengelernt. Laut Anklage unterhielt er zu ihnen intime Beziehungen und lieh sich bei ihnen hohe Geldsummen. Der Prozess soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden.
Internet bringt Betroffene zusammen
Die mutmaßlichen Betrügereien waren zum Fall für die Justiz geworden, nachdem mehrere betroffene Frauen über das Internet voneinander erfahren hatten, dass es sich bei ihrer Beziehung zu dem Bestatter nicht um einen Einzelfall handelte. Drei Frauen zeigten ihn an. Sie wollen andere warnen. Sie vermuten, dass es eine hohe Dunkelziffer an Frauen gibt, denen es ähnlich ergangen ist.
Masche: Geld geliehen, dann Kontakt abgebrochen
Nach Aussage der betroffenen Frauen hat sich der Bestatter sehr einfühlsam und liebevoll um sie gekümmert, als sie emotional eine schlimme Zeit durchmachten. Daraus wurde dann mehr. Irgendwann habe er sich Geld von ihnen geliehen, so die betroffenen Frauen. Dann habe er die Kontakte abgebrochen und sich nicht an vereinbarte Rückzahlungen gehalten. Einige der Frauen kommen in der Crime-Time-Serie "Der Trauerschwindler" zu Wort, die in der ARD-Mediathek im Internet abrufbar ist.