Neuer Glanz: Erzengel Michael thront wieder auf Schweriner Schloss
Schwerin hat sein goldenes Wahrzeichen rechtzeitig vor der Einheitsparty zurückbekommen: Der Erzengel Michael thront nun wieder auf der Schlosskuppel. Die aufwendige Restaurierung des Schutzpatrons ist damit abgeschlossen.
Der Heilige Erzengel Michael ist seit Mittwochvormittag wieder an seinen angestammten Platz auf der Kuppel des Schlosses der Welterbestadt Schwerin. Die etwa eine Tonne schwere Zinkgussfigur wurde mithilfe eines Krans, mit 72 Tonnen Gegengewicht, auf die Schlosskuppel montiert. Seit den frühen Morgenstunden liefen die letzten Vorbereitungen dafür. Denn die neue goldene Oberfläche sollte beim Hub nicht beschädigt werden. Kleine Transportschäden wurden beseitigt, und die Zinkgussfigur für den "Flug" vorbereitet.
Restaurierung in Berliner Werkstatt
Die Restaurierung des Erzengels Michael, der seit 1857 die Hauptkuppel des Schweriner Schlosses ziert, begann vor knapp sieben Monaten in einer Berliner Metallrestaurierungswerkstatt. Dort wurde die Figur von Grund auf erneuert. Der Restaurator erklärte NDR MV bei einem Werkstattbesuch, dass die alte Farbe entfernt sowie Risse und Löcher sorgfältig gekittet werden mussten. Mitte Juli startete der Kunstschmied Bernd Helmich mit der Vergoldung des Erzengels, der eine doppelte Goldschicht erhielt.
Transportschaden trotz großer Vorsicht
Die Zinkfigur kam bereits Dienstag in Schwerin an. Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass die Skulptur einen Riss im rechten Handgelenk aufwies. Die Restauratoren aus Berlin konnten den Transportschaden fachmännisch "verarzten", haben ihn gelötet, versiegelt und neu vergoldet. So konnte der Hub in die Hauptkuppel pünktlich am Dienstagmorgen, kurz nach 9 Uhr, starten.
Insgesamt kosteten die Arbeiten an der Schlosskuppel samt Zinkfigur eine Million Euro. Damit hat der Erzengel Michael seinen angestammten Platz auf der Schlosskuppel rechtzeitig vor den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin wieder eingenommen.