MV-Tourismusbeauftragter sorgt sich um in die Jahre gekommene Angebote
Der Tourismusbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern schlägt Alarm. Die touristischen Produkte und Angebote im Nordosten seien in die Jahre gekommen. Es fehle zudem an qualitativen Verbesserungen.
Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt, doch der Landestourismusbeauftragte Tobias Woitendorf schlägt Alarm. Andere Urlaubsziele gewinnen aus seiner Sicht gegenüber MV an Boden. "Wir sind eher in einer Situation des Verwaltens früherer Erfolge. Irgendwann kommt der Punkt, wo es zu spät ist, um vor einem großen Knall oder einem wirklichen Abschwung noch gegenzusteuern", warnt Woitendorf.
Fehlender qualitativer Anstieg im Tourismus
Dem Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zufolge erreichte Mecklenburg-Vorpommern 2023 zwar mit 32,2 Millionen Übernachtungen die Zahlen aus dem Vorjahr, gemessen am Zuwachs (plus 1,2 Prozent) sei das Bundesland aber deutsches Schlusslicht auf hohem Niveau. Aus Sicht Woitendorfs wäre ein geringes Wachstum völlig in Ordnung, wenn es mit einem qualitativen Anstieg einhergehe. Das sei aber in MV insgesamt betrachtet nicht der Fall. "Da würden wir uns in die Tasche lügen."
Laut Woitendorf gebe es seit Jahren Signale, dass in der Branche im Nordosten etwas ins Wanken gerate und die Dynamik bei den Investitionen, beim Produkt und der Attraktivität leide. Mitbewerber Schleswig-Holstein entwickle sich sowohl quantitativ als auch qualitativ ganz anders. MV verliere im Wettbewerb an Boden. "Dabei haben wir Potenzial, wir müssen es nur nutzen."
Internationale Tourismus-Börse beginnt am Dienstag
Ein wichtiger Termin sei die von Dienstag bis Donnerstag in Berlin stattfindende Internationale Tourismus-Börse (ITB). Mecklenburg-Vorpommern ist dort mit mehreren Partnern am Gemeinschaftsstand der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) vertreten. Ebenfalls dabei ist die Arcona-Hotelgruppe, die Reederei A-Rosa und das Meeresmuseum Stralsund.
Im vergangenen Jahr stellten auf der ITB rund 5.500 Aussteller aus 161 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen vor. 90.000 Besucher waren vor Ort.