Löwen-Nachwuchs im Schweriner Zoo
Der Schweriner Zoo freut sich über Nachwuchs bei den Asiatischen Löwen: Zwei Jungtiere bewohnen seit einigen Tagen mit ihrer Mutter "Heidi" die vor den Besuchern geschützte Wurfhöhle im Rote Liste Zentrum.
Gute Nachrichten aus dem Schweriner Zoo: Die elf Jahre alte Löwin "Heidi" ist vor einigen Tagen zweifache Mutter geworden. Ihren ersten Nachwuchs hat sie in der vor den Blicken der Besucher geschützten Wurfhöhle des Rote Liste Zentrums zur Welt gebracht. Die zwei Jungtiere sind wohlauf.
Mutter und Jungtiere unter sich
In einer Mitteilung schreibt der Zoo, Mutter "Heidi" habe mit der Versorgung der in einem Abstand von etwa zwei Stunden geborenen Jungtiere sofort instinktiv und routiniert begonnen. Die ersten Stunden und auch die erste Nacht seien besonders kritisch, ein Verlust der Tiere durchaus möglich. Mittlerweile wirke die Situation jedoch stabil: Die Tiere würden gut bei der Mutter trinken und seien in ihrem exklusiven Areal recht aktiv. Zu ihren Schwestern "Indi" (11 Jahre) und "Rubi" (14 Jahre) bestehe jederzeit durch einen Sichtschieber Kontakt.
Behutsame Einführung
Um der Familie die nötige Ruhe zu geben, bleibt das Rote Liste Zentrum zunächst noch geschlossen. Zoodirektor Tim Shikora bittet dafür um Verständnis. "Aktuell entscheiden wir von Tag zu Tag über die nächsten Schritte. Also darüber, in welcher Kombination wir die Löwen zueinander lassen, welche Areale welche Tiere bekommt. Das weitere Vorgehen ist immer abhängig vom Verhalten der Mutter und der Tagesform der Jungtiere", so Shikora. Bis Gäste die beiden jungen Löwen im Zoo betrachten können, werde es noch eine Weile dauern.
Stark gefährdete Art
Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "stark gefährdet" eingestuft. Dem Zoo zufolge ist davon auszugehen, dass wild lebend nur noch etwa 350 Tiere im indischen Gir-Nationalpark vorkommen. Die jetzt fünf Asiatischen Löwen des Schweriner Zoos gehören dessen Angaben nach zu dem Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes EAZA. Dem Programm seien derzeit 112 Tiere zugeordnet, die eine Reservepopulation für die Wildpopulation Indiens bilden. Zwar sei die Art im Gir-Nationalpark weitestgehend geschützt, dennoch bestehe ein erhöhtes Risiko, dass beispielsweise eingeschleppte Krankheiten zu einem schnellen und schadhaften Zusammenbruch der sehr kleinen Population führen.