Laage: Wahlkampf um das Bürgermeisteramt beginnt
Im vergangenen September ist der Bürgermeister von Laage, Holger Anders (FDP), im Alter von 49 Jahren überraschend verstorben. Deshalb ist nun eine neue Wahl eines Bürgermeisters oder Bürgermeisterin nötig. Vier Kandidaten treten an.
Wie der Gemeindewahlausschuss mitteilte, erhalten die Bürgerinnen und Bürger bis zum 24. Februar die Wahlbenachrichtigung. Am 17. März sind die knapp 5.500 Wahlberechtigten aufgerufen, in den Wahllokalen ihre Stimme abzugeben. Jetzt geht es für die vier Bewerber um das Amt des Bürgermeisters in Laage in den Wahlkampf.
Christin Zimmermann (FDP): "Mehr Transparenz für Bürgerinnen und Bürger"
Die einzige Kandidatin, Christin Zimmermann, engagiert sich in der Stadtvertretung und seit mehr als zehn Jahren auch als Elternratsvorsitzende am Recknitzcampus. "Schulen, aber auch Kitas und Jugendtreffs sollen Orte sein, die offen für alle sind - egal welcher Herkunft. So können schon die ganz Kleinen ihren Horizont erweitern", sagt die Berufssoldatin.
Außerdem steht ein Verkehrskonzept für die kommenden Jahre auf der Agenda der FDP-Politikerin. "Ich bin kein Fan von Insellösungen. So ein Verkehrskonzept muss in der Gesamtheit funktionieren." Für sie zählen mehr Parkplätze und Radwege, Ladesäulen für E-Autos genauso dazu wie Geschwindigkeitsbegrenzungen an Schulen. Alle Entscheidungen der Stadt sollen laut Zimmermann transparent für Bürgerinnen und Bürger sein - zum Beispiel über sozialen Medien. Sitzungen der Stadtvertretungen soll es auch per Stream nach Hause geben.
Ricardo Kalina (CDU): "Die ärztliche Versorgung muss sicher sein"
Ricardo Kalina arbeitet bereits in der Bauverwaltung der Stadt Laage. Deshalb verwundert es nicht, dass er zum Beispiel den Bau eines Bürgerhauses mit Café und Bibliothek auf den Weg bringen will. "Es soll ein Ort sein, an dem sich Menschen jeden Alters begegnen können - offen für Vereinsfeste, Familienfeiern und kulturelle Veranstaltungen", so der 33-Jährige.
Zudem plant der CDU-Kandidat ein Ärztehaus und möchte junge Ärztinnen und Ärzte nach Laage locken. "Der demografische Wandel zeigt, dass wir im medizinischen Bereich sonst in den nächsten 10 bis 15 Jahren Probleme kriegen werden", sagt Kalina. Gelder sollen aber auch in Läden der Innenstadt fließen, um sie wiederzubeleben. Weitere Firmen können sich laut Kalina im Ortsteil Kronskamp und am Laager Flughafen ansiedeln.
Robert Haß (AfD): "Die bessere Lage für Laage"
Robert Haß will die Innenstadt mit Erntedank- und Marktfesten beleben. "Damit sich weitere Firmen ansiedeln, möchte ich sie aktiv bewerben und zügig Fördermöglichkeiten für die Region erschließen", betont der studierte Landwirt. Der 43-Jährige setzt in der Flüchtlingspolitik auf Sprachkurse und Bezahlkarten. Mit dieser sollen Geflüchtete nur in Laage und im Landkreis Rostock einkaufen können. "So bleibt das Geld in der Region. Bezahlkarten sind zeitgemäß und flexibel in der Nutzung", so der AfD-Kandidat.
Vor allem für den Schülerverkehr muss aus seiner Sicht die Taktung von Bussen und Bahnen besser aufeinander abgestimmt sein. Barrierefreiheit auf Straßen und in öffentlichen Gebäuden gehört auch zu seinem Plan. Seine Ziele fasst Haß mit dem Slogan "Die bessere Lage für Laage" zusammen.
Michael Löbermann (parteilos): "In Laage steckt noch viel Potential"
Michael Löbermann sieht sich selbst eher als Moderator: "Ich habe nicht für alles die perfekte Antwort. Doch ich kann Menschen zusammenbringen, die sich auskennen", sagt der 47-Jährige. Hilfe könne er zum Beispiel bei der Planung sicherer Schulwege brauchen.
Für Löbermann sind auch Senioren ein Füllhorn an Erfahrungen, die es zu nutzen gilt. Rentnerinnen und Rentner könnten Eltern bei der Kinderbetreuung helfen, wenn diese arbeitsbedingt keine Zeit haben.
Ungenutzte Flächen in und um Laage sollen Industriestandorte werden. Gewinne, die die Stadt daraus zieht, sollen ins Ehrenamt fließen. "Ich sehe noch viel Entwicklungspotential in Laage. Wir müssen die Nähe zu Rostock und die gute Anbindung durch Flughafen, Autobahn und Bahnstrecke stärker nutzen", so der selbstständige Vermieter von Baugeräten.