Krankenkassen-Auswertung: Mehr übergewichtige Kinder in MV
Die Zahl der übergewichtigen Kinder in Mecklenburg-Vorpommern ist während der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Das bestätigen Zahlen der Krankenkasse Barmer.
In Mecklenburg-Vorpommern leiden den Daten der Krankenkasse zufolge 5,4 Prozent der bis zu 14-Jährigen an krankhaftem Übergewicht. In keinem anderen Bundesland sei der Anteil übergewichtiger Kinder so hoch. Waren es 2011 etwa noch 7.600 der bei der Barmer versicherten Kinder, die Übergewicht hatten, so sind es jetzt fast 4.000 mehr. Dies entspreche einem Anstieg um 49 Prozent.
Pandemie hat Problem deutlich beschleunigt
"Der Anteil an Kindern mit Adipositas hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Verlauf der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung noch beschleunigt", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. Von 2019 bis 2021 seien rund 1100 neue Adipositas-Diagnosen hinzugekommen - ein Plus von 10,7 Prozent.
Warnung vor Übergewicht als Krankheitsursache
Er appelliert an die Eltern hier dringend gegenzusteuern, etwa mit mehr Bewegung oder ausgewogener Ernährung. Adipositas sei Auslöser für zahlreiche Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen. Bei der Barmer sind nach Angaben der Kasse rund 267.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern krankenversichert. Das seien 16,6 Prozent der Bevölkerung. Etwa 32.000 Versicherte seien jünger als 15 Jahre.
Schleswig-Holstein mit geringster Quote in Norddeutschland
Bundesweit liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit der Diagnose Adipositas der Krankenkasse zufolge bei 3,6 Prozent - Niedersachsen mit einem Anteil von 3,9 Prozent und Bremen mit sogar 4,9 Prozent liegen darüber. Schleswig-Holstein liegt mit einem Anteil von 3,3 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. In Hamburg machen die übergewichtigen Kinder etwa 4 Prozent der in der Hansestadt lebenden Kinder aus.