Geschichts-App führt über den Golm
Auf der Kriegsgräberstätte Golm auf der Insel Usedom ist am Sonnabend der Bombardierung Swinemündes vor 72 Jahren gedacht worden. Bei der Veranstaltung wurde am Nachmittag auch eine App für Handy und Tablet mit dem Namen "Digitaler Friedhof" freigeschaltet. Damit können sich Besucher der Gedenkstätte künftig selbstständig über das Gelände führen lassen und bekommen dabei geschichtliche Hintergründe zu den Luftangriffen angezeigt.
Besucher können WLAN für App nutzen
Nach Angaben des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde die App von Mitarbeitern der Jugendbegegnungsstätte auf dem Golm erarbeitet. Die Anwendung führt über das Gelände und liefert neben historischen Fakten auch die Biografien von 14 Menschen, die bei dem amerikanischen Angriff auf Swinemünde ums Leben gekommen sind. Eine integrierte Karte zeigt außerdem an bestimmten Stellen des Friedhofs die passenden Informationen an. Damit die App trotz des schlechten Funknetzes auf dem Golm funktioniert, können sich Besucher in das WLAN der Kriegsgräberstätte einloggen.
Opfer des Angriffs auf dem Golm beerdigt
Die mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllte Stadt Swinemünde war vor genau 72 Jahren am 12. März 1945 bombardiert worden. Schätzungen zufolge hielten sich zu diesem Zeitpunkt rund 70.000 Menschen in der Stadt auf. Bei dem Angriff kamen demnach 6.000 bis 10.000 Menschen ums Leben. Viele von ihnen wurden in Massengräbern auf dem Golm beerdigt.