Gegen den Trend: Straftaten in Rostock 2022 zurückgegangen
In Mecklenburg-Vorpommerns größter Stadt Rostock sind 2022 weniger Straftaten registriert worden als im Vorjahr - anders als bundes- und landesweit. Die Fälle von Tankbetrug und Diebstählen allerdings sind gestiegen.
2022 seien in der Hansestadt 17.990 Straftaten registriert worden. Das sind 4,2 Prozent weniger als 2021, teilte die Polizei am Mittwoch in Rostock mit. Die meisten Delikte sind nach wie vor Diebstähle. Hier sei ein deutlicher Anstieg um 16 Prozent zu verzeichnen. 2022 waren es 5.448 Fälle im Vergleich zu 4.695 Fällen im Jahr 2021.
Mehr Tankbetrüger, weniger Schwarzfahrer
Eine besonders starke Zunahme registrierte die Polizei 2022 bei Tankbetrugsdelikten. Insgesamt 182 Fälle wurden erfasst - ein Plus von 50 Prozent. Da hätten die hohen Spritpreise vermutlich auch für einen Anreiz bei den Tätern gesorgt, so Achim Segebarth, Leiter der Polizeiinspektion Rostock. Dagegen sank die Zahl der ertappten Schwarzfahrer im Öffentlichen Nahverkehr, was auch auf die Einführung des Neun-Euro-Tickets in den Sommermonaten 2022 zurückzuführen sei.
Landesweit mehr Gewaltdelikte
Landesweit stieg die Zahl der Straftaten laut Behördenangaben um zwei Prozent auf 106.559 Fälle. Als bedenklich bezeichnete Segebarth die massive Zunahme von sogenannten Rohheitsdelikten - wie etwa Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung und Bedrohungen. In dem Bereich sei mit 2.880 Fällen und einer Zunahme von 18,5 Prozent ein Fünf-Jahres-Hoch erreicht worden.
Aufklärungsquote gesunken
Die Zahl in der Statistik aufgeführten sogenannten Straftaten gegen das Leben verdoppelte sich auf niedrigem Niveau von vier auf acht, darunter waren drei Mordversuche. Es handelte sich dabei stets um Fälle, bei denen die Polizei 2022 die Ermittlungen abschloss, die Tatzeitpunkte aber teilweise in den Vorjahren lagen. Die Aufklärungsquote lag insgesamt bei 60,6 Prozent und damit leicht unter Vorjahresniveau von 62,2 Prozent.