Feuerwehren in MV spüren Auswirkungen des Klimawandels
Stürme, mehr Hitze und zunehmende Waldbrände - die Auswirkungen des Klimawandels hätten die Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern erreicht, so Landesbrandmeister Hannes Möller auf der Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes am Sonnabend in Parchim.
Vermehrt ausgetrocknete Löschteiche im Sommer und zunehmend Brände auf ausgedörrten Böden - im vergangenen Jahr seien die Einsatzzahlen bei den Feuerwehren im Land extrem gestiegen. Bei einigen Wehren hätten sie sich im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Die Feuerwehren im Land haben nach Möllers Angaben rund 26.000 Einsatzkräfte. Bei den Mitgliederzahlen sei die Tendenz leicht steigend. Starken Zulauf gebe es vor allem bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren.
Gründe für die vermehrten Einsätze nicht ganz klar
Die Gründe für die sich häufenden Einsätze seien aber noch nicht geklärt, so Möller. “Es war eigentlich kein extremes Jahr, kein besonders heißer Sommer, keine besonders starken Stürme." Es sei aber von allem ein bisschen was gewesen. Die Wehren müssen trotzdem auf die Erfordernisse des Klimawandels reagieren, so Möller. So seien aus dem 50-Millionen-Euro-Paket der Landesregierung zur Modernisierung der Feuerwehren für die kleinen Wehren im ländlichen Raum viele Löschfahrzeuge mit einem 1000-Liter-Wassertank angeschafft worden.
Möller betonte weiterhin, dass die Feuerwehren auch Katastrophenschützer seien. Bei der Ausrüstung für diesen Bereich gebe es allerdings Nachholbedarf: "Da sind die Fahrzeuge manchmal älter als die Fahrer." Viele der Katastrophenschutz-Fahrzeuge seien bereits Anfang der 1990er-Jahre angeschafft worden.
"Feuerwehr 2030": Beratungen über Ausrichtung des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes
In Parchim beriet der Landesfeuerwehrverband am Sonntag bei einer Delegiertenversammlung auch über die zukünftige Ausrichtung des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes. Die Überschrift zu der Versammlung lautet "Feuerwehr 2030". Mehr als 200 Vertreter der Feuerwehren des Landes, von weiteren Hilfsorganisationen sowie aus Wirtschaft und Politik kamen nach Parchim. Bei Katastrophen aller Art sind die Feuerwehren - immerhin fast 1.000 im Land - häufig die ersten, die in den Einsatz gehen. Vor dem Hintergrund der zukünftigen Herausforderungen wollen die Delegierten über Dinge wie Ausstattung und Technik, die Stärkung der Ausbildung, Personalgewinnung oder auch die Kommunikation im Falle eines technischen Blackouts sprechen. Am Ende der Tagung sollte ein Positionspapier entstehen. Die darin definierten und abgestimmten Details sollen dann in den kommenden Monaten die Arbeitsgrundlage des Landesfeuerwehrverbandes bilden.