Ferieninsel Usedom: Tourismus verdrängt Einheimische
Laut eines Gutachtens müssen immer mehr Einheimische wegen touristischer Vorhaben aus ihrer Wohnung ausziehen. In den Kaiserbädern auf Usedom wird der Wohnraum für Einheimische immer knapper.
In Heringsdorf haben die Gemeindevertreter bei einer Sondersitzung über die Wohnsituation für Einheimische diskutiert. Dazu ist ein Gutachten vorgestellt worden, das die aktuelle Situation untersucht hat. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass in den Kaiserbädern auf Usedom weiterhin Wohnraum für Einheimische verloren geht. Zwölf Prozent der befragten Heringsdorfer erklärten, sie hätten wegen touristischer Vorhaben aus ihrer Wohnung ausziehen müssen.
Verödung der Ortskerne
Bemängelt wird in dem Gutachten auch, dass es inzwischen außerhalb der für den Tourismus vorgesehenen Sonder- und Mischgebiete immer mehr Ferienwohnungen gibt. Mit der Verdrängung von Einheimischen bestünde die Gefahr, dass die Ortskerne von Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin veröden. Mit einer sogenannten sozialen Erhaltungssatzung will die Gemeinde dem entgegenwirken. Ob diese eingeführt wird, darüber muss nun die Gemeindevertretung entscheiden.