Fast jeder Siebte in MV ist schwerbehindert
In Mecklenburg-Vorpommern leben 224.000 Menschen mit einer schweren Behinderung. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales hervor.
In keinem anderen Bundesland ist der Anteil der schwerbehinderten Einwohner so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern. Laut dem Jahresbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) lag die Quote im vergangenen Jahr bei 13,8 Prozent. Wie LAGuS-Direktor Heiko Will sagte, musste sich sein Amt 2023 mit zahlreichen Anträgen zur Schwerbehinderung beschäftigen. In 53.000 Fällen sollte sie erstmals anerkannt oder ihr Grad überprüft werden. Das waren rund 6.300 Anträge mehr als im Vorjahr.
Antrags-Welle nach der Pandemie
Die Antrags-Welle beruht laut Will unter anderem auf einer Änderung des Steuerrechts. Die Steuerfreibeträge wurden pauschalisiert und gelten nun schon ab einem Grad der Behinderung von 20 Grad. Vor allem viele Rentnerinnen und Rentner wollten dies in ihrer Steuererklärung geltend machen. Außerdem seien nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder mehr Menschen zum Arzt gegangen als während der Pandemie. Darum gebe es wieder mehr Diagnosen und damit auch mehr Menschen, die sich einen Behindertengrad anerkennen lassen.