Eicheln per Hand pflanzen: Aktion soll Fichtensterben kompensieren
Per Hand sollen mehr als 600 Kilogramm Eicheln in einem Wald gesät werden. Das Forstamt Bad Doberan will so das Fichtensterben durch den Borkenkäfer kompensieren.
Die Fichten in einem Wald bei Glasin (Kreis Nordwestmecklenburg) sind mit dem Borkenkäfer befallen und werden in etwa fünf Jahren absterben. Um das zu kompensieren, sollen neue Bäume gepflanzt werden. Das Forstamt Bad Doberan hat dafür eine ungewöhnliche Methode gewählt. Auf einer Fläche von drei Hektar sollen mehr als 600 Kilogramm Eicheln per Hand gesät werden.
Pferdepflug bereitet den Boden vor
Ein Pferdepflug lockert zunächst den Boden in dem unwegsamen Gelände auf, das zum Schutz vor Wildschweinen eingezäunt wird. Im Anschluss wird alle zehn Zentimeter eine Eichel gesät. Wie viele davon sprießen werden, sei nach Aussage von Forstamtsleiter Bad Doberan Hartmut Percz unklar. Er hofft, dass die jungen Bäume etwa 1,5 Meter hoch sind, wenn die Fichten absterben. So verhindern die Eichen, dass sich am Boden übermäßig Brombeersträucher ausbreiten, die schnell ein schwer zugängliches Dickicht bilden können.
Eichen sind robuster als Fichten
Die Wahl des Forstamts fiel auf die Baumart, weil Eichen robuster sind und die klimatischen Veränderungen besser bewältigen als andere Arten. Sie wurzeln beispielsweise tiefer als Fichten und können dadurch auch bei Trockenheit Schädlingen wie dem Borkenkäfer besser standhalten. Langfristig strebt das Forstamt einen gesunden Mischwald an, weshalb neben Eichen auch Buchen und Hainbuchen gepflanzt werden.