Digitale Baugenehmigung aus MV wird bundesweit ausgerollt
Für Bauanträge mussten bislang alle Unterlagen auf Papier eingereicht werden. Ein Modell aus Mecklenburg-Vorpommern soll die Antragstellung bundesweit modernisieren.
Ein System aus Mecklenburg-Vorpommern soll bald in weiten Teilen Deutschlands Bauanträge vereinfachen und beschleunigen: die digitale Baugenehmigung. Laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sollen bis Ende des Jahres etwa 500 von 851 Behörden der unteren Bauaufsicht das neue System zur digitalen Antragstellung nutzen. Damit können Bauherren und ihre Architekten Unterlagen digital beim Amt hochladen.
Personal soll mehr Anträge bewältigen können
Alle beteiligten Behörden können elektronisch auf die Akte zugreifen und die Genehmigungsschritte abarbeiten. Ausgedruckte Bauanträge auf Papier sollen nach und nach ersetzt werden. Am Ende steht eine Genehmigung mit elektronischem Siegel. Das soll Zeit und Geld sparen. Geywitz geht davon aus, dass in ein bis zwei Jahren ein deutlicher Beschleunigungseffekt sichtbar werde. Ziel sei angesichts des Fachkräftemangels, mit derselben Zahl von Mitarbeitern mehr Anträge zu bearbeiten.
Vom Pilotbetrieb zu breiter Anwendung
Mecklenburg-Vorpommern hat das System entwickelt und dann anderen Bundesländern angeboten. Inzwischen hätten sich zehn Bundesländer angeschlossen, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD). Alle Kinderkrankheiten seien überwunden. Vorerst läuft das System im Pilotbetrieb in 149 Behörden. Nun gehe es darum, das System breit auszurollen und weitere Funktionen hinzuzufügen. Laut Pegel sind in Mecklenburg-Vorpommern elf Vollzugsbehörden für das einheitliche Verfahren eingerichtet. In den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Mecklenburgische Seenplatte sei der digitale Bauantrag bereits online und für Antragsteller erreichbar.