CDU-Landesparteichef Liskow tritt nicht als Spitzenkandidat 2026 an
2026 wird der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern neu gewählt. Die CDU will raus aus der Opposition. Unklar ist, wer als Spitzenkandidat antritt. Fest steht hingegen, wer nicht.
CDU-Landesparteichef Franz-Robert Liskow wird nicht als Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2026 in Mecklenburg-Vorpommern antreten. Das gab der 36-Jährige am Dienstag bekannt. Liskow betonte, dass es keine politischen Gründe seien, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben. Es habe keinen Druck in der Partei gegeben, sagte er im NDR Interview. Er sei auch nicht krank, sondern der Rückzug habe persönliche Gründe. Als Partei- und Fraktionschef der CDU in Mecklenburg-Vorpommern wäre Liskow eigentlich der Spitzenkandidat für seine Partei für die Landtagswahl 2026 gewesen, um gegen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) anzutreten. Ende Dezember hatte der vorpommersche CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor die Landtagsfraktion unter Führung Liskows gelobt. "Von dort aus sollte die Schweriner Staatskanzlei zurückerobert werden", sagte er.
Liskow: "Aufgabe erfüllt"
Trotz Umfragewerten, die zuletzt die AfD im Falle von Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern klar vorne sahen, gefolgt von der SPD und erst dahinter der CDU, zeigte sich Amthor optimistisch: "Die CDU-Umfragewerte steigen auch in Mecklenburg-Vorpommern und ich bin fest davon überzeugt, dass sich dieser Trend weiter in die richtige Richtung entwickeln wird." Er habe seine Aufgabe darin gesehen, "die CDU Mecklenburg-Vorpommern sowie die CDU-Fraktion nach der Landtagswahl 2021 inhaltlich und organisatorisch neu aufzustellen", sagt Liskow. Diese Phase sei weitgehend abgeschlossen.
Unruhige Jahre in Landes-CDU
Liskows Entscheidung reiht sich in die parteipolitischen Ereignisse der vergangenen Jahre ein. Vor fast genau vier Jahren war der letzte Hoffnungsträger, Vincent Kokert, damals völlig überraschend, von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Anschließend kam Unruhe auf in der Landes-CDU. Erst wollte Philipp Amthor kanidieren. Der zog seine Kandidatur aber wegen der Lobbyismusvorwürfe gegen ihn wieder zurück. Dann wurde Vorpommern-Greifswalds Landrat Michael Sack Parteichef und Spitzenkandidat. Er trat nach einem historisch schlechten Wahlergebnis zurück. Vor zwei Jahren wurde Liskow dann Partei-Chef - der jüngste in der Geschichte der Landes-CDU. Er stand für einen Neuanfang, der jetzt schon wieder zu einem Ende kommt.
Spekulationen zur Nachfolge
Er wolle einfacher Landtagesabgeordneter bleiben, werde aber auch als Partei- und Fraktionschef nicht mehr antreten, sagte Liskow im NDR Interview. Damit sind zwei Spitzenposten in der CDU in Mecklenburg-Vorpommern neu zu besetzen. Ob die in einer Hand bleiben sollen wie bisher, darüber wird die Landes-CDU noch entscheiden müssen. Schon jetzt wird über mögliche Nachfolger spekuliert. Liskow selbst wollte sich daran heute nicht beteiligen. Gleiches gilt für Philipp Amthor, der jetzt wieder ins Spiel gebracht wird. Amthor selbst hatte aber erst vor kurzem öffentlich gesagt, sein Platz sei in Berlin im Bundestag.