Rescue-Days: 700 Feuerwehrleute trainierten in Güstrow
Die "Weber-Rescue-Days" sind nach Angaben des Veranstalters die weltweit größte Schulungsveranstaltung ihrer Art. Die 20. Ausgabe fand in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern statt.
Auf der Güstrower Speedway-Bahn: 180 Schrottautos sind für die Weber-Rescue-Days drapiert. Mit dabei: rund 700 Feuerwehrleute aus 40 Nationen. Sie wollen alle Möglichkeiten der sogenannten "technischen Hilfeleistung" trainieren. So wie Lara Möller, Feuerwehrfrau aus Güstrow. Nach einem Seitenaufprall soll ein zerknautschtes Auto wie eine Dose ausgebeult werden, um einen Verletzten zu befreien. Diese Technik ist bislang eher in Skandinavien und Nordamerika verbreitet - könnte aber auch für Feuerwehren in MV interessant sein, findet Lara Möller: "Das geht auf jeden Fall relativ schnell und auch relativ patientenschonend, so wie man es gerade mitbekommen hat und auch gesehen hat. Von daher, warum auch nicht?"
Landesbrandmeister: Technik ist vielversprechend
Landesbrandmeister Hannes Möller hält die Technik für vielsprechend, es sei ein Weg, den man zukünftig gehen könne. "Und das ist genau das, was wir brauchen: Vielfalt, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Menschen helfen zu können." Und darum geht es bei den Rescue-Days. Vier Tage lang wurden Unfälle verschiedener Art simuliert. Die Veranstaltung wurde von Weber Rescue Systems, einem Ausstatter für Unfallrettung, organisiert und erstmals in Mecklenburg-Vorpommern abgehalten. Feuerwehrleute waren aus der ganzen Welt angereist, um zu üben, wie sie Unfallopfer sicher aus den Fahrzeugen befreien.
Teilnehmer sollen das Wissen weitervermitteln
Ein zweitägiges Seminar kostet allerdings rund 1000 Euro pro Person. "Hier kann man nicht mit einer ganzen Feuerwehr hinfahren, hier sucht man die aus, die verantwortlich sind für diesen Ausbildungsbereich, die schult man weiter, damit sie als Multiplikator in den Feuerwehren das Wissen weitergeben können", fügt Landesbrandmeister Hannes Möller an.
Jeder Unfall bringt neue Herausforderungen mit sich
Lara und ihre Mitstreiter sind noch lange nicht fertig. Insgesamt sieben Stationen erleben sie hier. Jeder Unfall hat seine Besonderheiten und einige Unfälle passieren öfter als andere: Zum Beispiel, wenn Autos unter Lastkraftwagen geraten. Wie man da reagiert, zeigt ein amerikanischer Ausbilder den Teilnehmern, die unter anderem auch aus der Mongolei kommen. Lara Möller empfindet das Training als eine spannende Ergänzung. "Wir haben ganz viele Ausbildungsdienste, alle zwei Wochen. Es wird eine Auswertung geben, da kommen wir definitiv dazu, alles zu erzählen, was wir hier gelernt haben", blickt sie voraus.
Veranstalter und Teilnehmer zufrieden
Auch für Zuschauer war das Gelände in Güstrow geöffnet. Sie konnten sich über Berufe im Rettungswesen informieren. Sowohl die Veranstalter als auch die Güstrower Feuerwehr zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf. Die nächsten Rescue Days finden 2025 in Bitburg in Rheinland-Pfalz statt.