60 Jahre FKK: Feldberg feiert Karneval mit großem Umzug
Der Feldberger Karnevals-Klub feiert sein 60-jähriges Jubiläum mit einem farbenfrohen Umzug. Hunderte Besucher erleben kreative Kostüme, humorvolle Karikaturen und ausgelassene Stimmung.
Als wäre der Wettergott Karnevalist, denn die Bedingungen für den großen Festumzug zum Rosenmontag des Feldberger Karnevals-Klub, FKK, sind prächtig. Das Land zwischen den Feldberger Endmoränenkuppen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) liegt, von der Sonne in helle Farben getaucht, wie extra für den Umzug am Rosenmontag hergerichtet. Der Umzug mit 32 Wagen lockt hunderte Besucher an und sorgt in Feldberg für beste Stimmung.
Karneval in Feldberg sei Heimatgeschichte
FKK-Vereinspräsident Karsten Becker ist schon vor dem Start der Wagen aus der Stadt und mehreren Orten der Umgebung begeistert. "Wieviele sich da zum Teil wochenlang engagiert haben, ist wundervoll. Der Karneval ist ein Stück Heimatgeschichte, bei der viele mitmachen", sagt er. Die bunten Kostüme fallen in diesem Jahr besonders auf: Nach dem Motto 60 Jahre FKK – (kein) antikes Alter haben die FKK-Mitglieder sich antike Trachten angezogen und verblüffen so viele Besucher. Es ist der größte Rosenmontagsumzug seit der Antike, sagen die FKK-Leute. In Feldberg seit der Vereinsgründung 1965 auf jeden Fall.
Karnevalsverein hat 100 Mitglieder
Heute hat der Klub circa 100 Mitglieder und eine Kindertanzgruppe mit über 30 Kindern. Seit vielen Jahren ist das Waldhotel Stieglitzenkrug das Stammhaus und der Veranstaltungsort für die zahlreichen Auftritte. Ein Novum ist der jährliche Rosenmontagsumzug unter Beteiligung vieler Vereine und Betriebe. Ein wahnsinniges Spektakel, das sehr viele Zuschauer in den Bann zieht. Gleichzeitig ist es der Abschluss der Feldberger Karnevalsaison und die Närrinnen und Narren sind irgendwie auch froh und trotzdem traurig, dass wieder ein Jahr Karneval zu Ende ist.
"Schlaewitzberg - Huneu" heißt der Schlachtruf in Feldberg
Die Karnevalisten an den Feldberger Seen fanden 1965 nach einer Idee des ersten Präsidenten Johannes Hübner, auch "Hannes der Himmelhund" genannt, zusammen und gründeten den FKK. Erste Veranstaltungsorte gab es in Carwitz und im Hotel Hullerbusch. Dann zog es die Narren nach Feldberg. Der Schlachtruf des Klubs wurde geboren. Schnell entschied man sich, die Namen der Ortsteile von Feldberg kurz zusammenzufassen. So antworten die Narren auf den Ruf des Präsidenten "Schlaewitzberg" mit einem donnernden "Huneu".
Dahinter stecken Schlicht, Laeven, Carwitz, Feldberg, Hullerbusch und Neuhof. Ein junger Mann mit einer Flasche alkoholfreiem Bier in der Hand steht an einem der Wagen und strahlt. Er ist hier zu Hause, sagt er. Karneval in Feldberg ist für ihn ein Ereignis. "Ich bin mein ganzes Leben lang schon Feldberger und mich ist es jedes Jahr etwas besonders, immer ein Happening. Es ist immer die Gemeinschaft, die zusammenkommt. Es ist immer etwas Schönes, jedes Jahr."
Karikaturen und freche Sprüche gehören zum Umzug
Frank Schütze ist Präsident des Elferrates. Er mag besonders die ironisch-zynische Note im Karneval. Kritik als Karikatur oder frechen Spruch auf mehreren Wagen findet er gut und wichtig. Es sind derzeit die regionalen Themen, die so angesprochen werden. "Fachkräftemangel, der Pflegenotstand, all das wird widergespiegelt an den Wagen. Zum Beispiel vom Pflegehaus Marienhaus. Die schreiben an den Wagen, was ihnen unter den Nägeln brennt. Aber immer humoristisch." Ein alter Mann steht auf dem Wagen mit dem Elferrat und tänzelt nach der Musik. Er ist das älteste, aktive Mitglied im Karnevalverein FKK.
Für Feldberg ist es ein kleines Stück Stadtgeschichte, für ihn ein großes seines Lebens. "Wenn man 54 Jahre dabei ist, dann kann man nicht loslassen vom Karneval. Früher gab es auch den Zusammenhalt, aber in diesem Jahr habe ich ihn besonders gespürt." Nach gut zwei Stunden endet der Festumzug nach etwa zwei Kilometern durch die Stadt. Viele Leute haben gerufen, geklatscht und einige der fliegenden Bonbons eingefangen. "Sehr schön, sehr amüsant, mit ach und krach." Sagt eine Frau, die ihren Kinderwagen in eine Seitenstraße schiebt. "Hervorragend, immer wieder alle Jahre wieder. War echt topp", ruft ein Mann, als er mitbekommt, das nach den Eindrücken gefragt wird. "Die Kostüme, die Musik, die ganze Organisation. Das war schön. Ich komme gern wieder", erzählt eine Frau um die 50 und lacht dabei.
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