1.100 Kilometer Strecke: Genussradeln in Westpommern
Bei den ersten deutsch-polnischen Radtourismus-Tagen in Stettin warb die polnische Region Westpommern selbstbewusst um Gäste aus Deutschland. Tatsächlich ist Mecklenburg-Vorpommerns Nachbarregion ein echter Vorreiter in Sachen Radurlaub.
Zwischen Stettin im Westen und Stolp im Osten gibt es mittlerweile fünf Fernradwege. In sie wurde in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Das Routennetz bringt es jetzt auf eine Gesamtlänge von 1.100 Kilometer. Einige Strecken starten oder enden an der deutsch-polnischen Grenze. Zum Beispiel die 235 Kilometer lange Velo Baltica, die von Usedom nach Stolp führt - immer entlang der Ostseeküste.
Polens erste Radbeauftragte
"Ich denke, dass wir deutschen Touristen in Westpommern wirklich viele Attraktionen bieten", sagt Olgierd Geblewicz, Marschall der Woiwodschaft Westpommern. Er ist selbst begeisterter Radfahrer und machte vor zehn Jahren Wanda Nowotarska zur ersten Radbeauftragten einer polnischen Region. Ihr Auftrag: Aus vielen kurzen und isolierten Radwegen ein echtes Netz schaffen, damit Touristen in die Region kommen. "Selbst Leute in meinem Büro glaubten nicht, dass das klappt", erinnert sich Wanda Nowotarska an die Anfangszeit. Mittlerweile hat sich das geändert. "Nun glauben alle an diese Idee."
Mit dem Rad ums Stettiner Haff
Von Anfang an im Blick der Stettiner Task-Force: die deutschen Nachbarn. Mit dem Rundweg um das Stettiner Haff wurde in deutsch-polnischer Zusammenarbeit eine grenzüberschreitende Radroute verwirklicht. Die 300 Kilometer lange Strecke ist bequem in einer Woche zu schaffen. Bei einem täglichen Pensum von etwas mehr als 40 Kilometern bleibt genug Zeit um zu gucken, baden, essen, trinken und - hoffentlich auch zum Sonnen. Wanda Nowotarska empfiehlt die Tour sehr: "Das ist der beste Weg für eine erste Radtour in Polen. Man kann in Deutschland starten, die Grenze überqueren und in Polen radeln. Da braucht man kein Wissen zu Zugverbindungen und so was."
Handy-App hilft beim planen und radeln
Doch selbst das wäre keine unüberwindbare Hürde. Eine von Wanda Nowotarska und ihrem Team entwickelte Handy-App hilft beim Planen und unterwegs sein. Die kostenlose App "Westpommern" ist für Android- und iOS-Geräte erhältlich und voll gepackt mit Karten und Infos - zum Beispiel zur Beschaffenheit der Radwege, zu Sehenswürdigkeiten und Unterkünften. Nicht nur für Westpommern, sondern auch für Vorpommern.