Der Bundestag soll heute noch einmal in seiner alten Besetzung zusammenkommen, um über die von Union und SPD vorgeschlagenen Grundgesetzänderungen zu diskutieren. Dabei geht es insbesondere um eine Ausnahme von der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und ein kreditfinanziertes Sondervermögen für Investitionen in die Infrastruktur. CDU, CSU und SPD setzen darauf, dass die nötige Zweidrittelmehrheit im alten Bundestag leichter zu erreichen ist als im neuen. Die Grünen wollen dem geplanten Paket in seiner aktuellen Form allerdings nicht zustimmen. Linke und AfD wollen die Sitzung verhindern und haben geklagt.

Union und SPD beginnen heute mit den Verhandlungen über eine Regierungskoalition. 16 Arbeitsgruppen wollen 10 Tage lang über Ziele und Schwerpunkte verhandeln. Beide Seiten haben vereinbart, während dieser Zeit öffentlich nicht über Zwischenstände zu sprechen. Insgesamt beraten mehr als 250 Politikerinnen und Politiker aus Bund, Ländern und dem Europaparlament über ein mögliches schwarz-rotes Regierungsprogramm. Das Ziel - laut CDU-Chef Merz: Ein Koalitionsvertrag bis Mitte April.

Auch für heute hat die Gewerkschaft Verdi wieder zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen ist unter anderem der Nahverkehr in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In manchen Kitas, Krankenhäusern und Behörden gibt es nur einen Notdienst. In Hamburg planen Beschäftigte der Elbtunnel-Betriebszentrale, die Arbeit ab 18 Uhr bis Morgen Vormittag 10 Uhr niederzulegen. Die Autobahn GmbH des Bundes will den Ausstand wegen der gravierenden Auswirkungen auf den Verkehr allerdings gerichtlich noch verhindern.

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat Russland aufgeforert, einer Feuerpause in der Ukraine zuzustimmen. Der SPD-Politiker appellierte an Präsident Putin, die Luftangriffe sofort einzustellen. Der Kreml äußert sich nach wie vor nur zurückhaltend und verweist weiter darauf, dass die USA mehr Informationen liefern müssten. Nach Angaben von US-Präsident Trump soll eine Delegation bereits auf dem Weg nach Moskau sein, um Einzelheiten des Plans vorzustellen.

Erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump treffen sich die Außenminister der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien. Bei dem Gipfel im kanadischen Charlevoix geht es ab heute um zahlreiche Krisen und Konflikte. Im Ukraine-Krieg gibt es nach dem grundsätzlichen Ja Kiews zu einer 30-tägigen Waffenruhe Hoffnung auf Fortschritte und eine gemeinsame Haltung der G7. Neben dem Nahostkonflikt dürfte auch der von Trump begonnene Handelskrieg mit weltweiten Strafzöllen wieder Thema sein. Beobachter erwarten mit Spannung, ob US-Außenminister Rubio den Kurs der Abgrenzung von den europäischen Partnern fortsetzt - Trump hatte sich zuletzt deutlich Kremlchef Putin zugewandt. Deutschland wird in Kanada von Außenministerin Baerbock vertreten. Neben der Bundesrepublik gehören auch noch Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zu der Runde. 

Zwei auf der Internationalen Raumstation festsitzende Nasa-Astronauten müssen sich weiter in Geduld üben. Eigentlich hätte bereits am Mittwoch ein Flug zur ISS starten sollen, um die beiden wieder zurück zur Erde zu holen. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX verschob den Start der Rakete mit vier Personen an Bord aber wegen Problemen an der Rampe. Die beiden Gestrandeten wollten eigentlich Anfang Juni nur rund eine Woche im All verbringen. Wegen technischer Probleme konnten sie bisher aber nicht zurückkehren.

Neben Bayern München steht auch Borussia Dortmund im Viertelfinale der Fußball Champions League. Der BVB gewann gestern Abend in Lille mit 2:1 - das Hinspiel war 1:1 ausgegangen. In der nächsten Runde wartet jetzt der FC Barcelona mit Trainer Hansi Flick.

Heute nach Nebel oft bewölkt und später einzelne Schauer. Höchstwerte 5 bis 9 Grad. Morgen viele Wolken und einzelne Schauer, im Verlauf von Norden her Auflockerungen, bei höchstens 4 bis 8 Grad. Am Sonnabend zunächst bewölkt, im Verlauf oft heiter, bei 5 bis 9 Grad. Am Sonntag heiter bis wolkig, bei 6 bis 10 Grad.