Stand: 04.10.2015 09:00 Uhr

Was ist ein Albtraum?

Ein Junge mit gehobenem Zeigefinger steht vor einer Tafel, an der ein Foto haftet: Ein Mädchen hat einen Alptraum. © Fotolia.com Foto: Junge vor Tafel: photophonie, Foto: SergeyNivens
Manchmal wissen wir nicht: War der Geist in Wirklichkeit im Zimmer oder ist alles nur geträumt?

"Albträume sind schlechte Träume", sagt Ansgar. "Zum Beispiel hat meine Schwester mal geträumt, dass wir von Bären gefressen werden." Und Oke ergänzt: "Ein Albtraum ist halt, wenn man was träumt, was vielleicht nicht so schön ist. Ich wache dann meistens auf, wenn gerade was Schlimmes passiert." Wir haben Schweißperlen auf der Stirn, das Herz pocht - dann reißen wir die Augen auf und: Zum Glück haben wir alles nur geträumt! Jeder hat ab und zu einen Albtraum. Oft tauchen darin unbekannte Wesen auf: Monster oder hässliche und finstere Kreaturen. Manchmal fühlen wir uns bedroht oder hilflos.

"Bei mir ist es ganz häufig so, dass ich verfolgt werde und wegrennen muss, aber nicht wegrennen kann und nur auf der Stelle renne", sagt Elena. Karla träumt manchmal, dass sie irgendwo herunter fällt. "Und ich habe auch mal geträumt, dass ich Fallschirm gesprungen bin und mein Fallschirm sich nicht geöffnet hat. Beim Aufprall bin ich dann aufgewacht!" Und Lennie sagt, dass er mal geträumt hat, dass er von Zombies verfolgt werden würde!

Traum oder Wirklichkeit?

In einem Albtraum kommen Dinge vor, die wir als bedrohlich empfinden, oder die uns Angst machen, sagt Biologielehrerin Heike Bresser: "Das können ganz persönlich angstmachende Dinge sein. Denn was für den einen ein Albtraum ist, muss für den anderen nicht unbedingt ein Albtraum sein." Wissenschaftler glauben, dass wir Albträume bekommen, wenn wir tagsüber schlimme Dinge erlebt haben oder Stress oder Sorgen hatten und das noch nicht verarbeitet haben. Sie haben auch herausgefunden, dass im Gehirn bei Albträumen  ein Bereich besonders aktiv ist, der für negative Gefühle verantwortlich ist - also auch für Ängste.

Bei einem Albtraum funktionieren bestimmte Mechanismen nicht, die normalerweise Angst und Panik steuern, sagt Frau Bresser: "Meistens treten Albträume in der zweiten Nachthälfte eher auf, sie dauern wenige Minuten und enden mit Aufschrecken. Und dann nimmt man auch wahr, dass man wach ist und kann sich auch orientieren. Vorher weiß man ja oft gar nicht, ob man träumt oder ob das wirklich geschieht, was man gerade träumt." Manchmal sind wir uns auch nach dem Aufwachen noch nicht sicher, ob das, was wir eben erlebt haben, ein Traum war oder ob es die Realität ist.

"Wenn ich im Traum von irgendeiner Kreatur angegriffen wurde, dann traue ich mich nie, vom Bett zu gehen, weil da ja so ein Raum ist, dass das Monster plötzlich rauskommt", sagt Ansgar. Thies kennt das auch: "Meistens weiß ich dann, dass das jetzt Realität ist und der Traum nur ein Traum war, aber einmal war das auch so, dass ich geträumt habe, dass ich was von dem Freund meines Vaters kaputt gemacht hatte und dann habe ich, als ich aufgewacht bin, immer noch gedacht, das wäre halt Wirklichkeit gewesen der Traum."

Ein Traum von Bergen?

Ein Albtraum hat nichts mit den Alpen zu tun. Denn den Albtraum schreibt man mit B. Alben sind so etwas wie Elfen. Für die alten Germanen waren sie für die Träume zuständig. Hatte jemand einen schlechten Traum, machten sie die Alben dafür verantwortlich.

Ob es etwas gibt, das gegen Albträume hilft, da sind sich die Traumforscher noch nicht sicher. Sie untersuchen zum Beispiel in sogenannten Schlaflaboren, ob wir unsere Träume beeinflussen können. Frau Bresser versucht, vor dem Einschlafen an etwas Schönes und Entspanntes zu denken. Und Karla sagt: "Wenn ich abends im Bett liege, versuche ich halt nicht an gruselige Sachen zu denken.

Bild für Podcast "Mikado macht schlau" © NDR
AUDIO: Was ist ein Albtraum? (4 Min)

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 04.10.2015 | 08:05 Uhr

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